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TV-Tipps

22.02.2018: Sich verloren fühlen in allen Altersstufen

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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I Used To Be Darker - Bild
I Used To Be Darker - Bild

Warum nur, warum versteckt der RBB diese Perle des US-Independentkinos irgendwo unter der Woche im Nachtprogramm? Matt Porterfields I Used To Be Darker ist ein wunderbarer kleiner Coming-of-Age-Film, der mit sämtlichen Konventionen des Coming of Age bricht.

Denn eigentlich haben hier die Jugendlichen die „Erwachsenenprobleme“: ungeplante Schwangerschaften, ein versemmeltes Vorsprechen, Zukunftsängste. Damit kommt die 19-jährige Nordirin Taryn (Deragh Campbell) nach Maryland. Den Eltern hat sie gesagt, wie würde den Sommer in Glasgow verbringen, tatsächlich steht sie aber vor der Tür von Onkel und Tante, hofft auf ein gemütliches Schlupfloch. Was sie vorher nicht weiß: ihre Gastgeber stecken gerade mitten in der Trennung und lösen ihren Haushalt auf. In I Used To Be Darker sind es die Erwachsenen, die trotzig mit Türen knallen und die Musik aufdrehen, wenn ihnen die Argumente ausgehen. Entlang der skurril rätselhaften Folksongs von Bill Callahan (der Filmtitel ist eine Zeile aus dessen Lied „Jim Cain“) erzählt Matt Porterfield langsam und lakonisch vom Zerfall einer Familie, vom sich verloren fühlen in allen Altersstufen. Übrigens: in einer Nebenrolle ist Adèle Exarchopoulos zu sehen, die im gleichen Jahr ihren Durchbruch in Blau ist eine warme Farbe feierte.

I Used To Be Darker von Matt Porterfield mit Deragh Campbell, Adèle Exarchopoulos und Kim Taylor, 00:15 Uhr im RBB

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