
Femme
Ein Beitrag von Mathis Raabe

Queeres Kino kann schillernd und empowernd sein… oder auch mal als knallharter Rachethriller daherkommen, der großes Unbehagen verbreitet.
Femme erzählt von den psychischen Folgen queerfeindlicher Gewalt – Dragperformer Jules wird nach einem Auftritt brutal zusammengeschlagen, und ist danach nicht mehr der selbe. Er erzählt aber auch von internalisierter Homophobie, und von einem Racheplan: In einer Herrensauna trifft Jules den Täter und stellt fest, dass dieser ein Doppelleben führt. Jules beginnt eine sexuelle Beziehung mit der Person, die ihn traumatisiert hat.
Der Film der britischen Regisseure Sam Freeman und Ng Choon Ping feierte bei der diesjährigen Berlinale Premiere. In England wird er auch noch vor Ende des Jahres im Kino zu sehen sein. Als Thriller ist Femme höchst fesselnd und nervenzermürbend. Sophia Derda bemängelte aber in ihrer Kritik, dass zu diesem Zweck die Gewalt und Bedrohlichkeit des Täters viel Raum einnehmen.
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