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Streaming-Tipps

Streaming-Tipp für Kinder: Casper

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Casper

Die Ghostbusters können hier nichts ausrichten. Recht bald schon sieht man Dan Aykroyd als Ray Stantz entsetzt aus dem Haus fliehen, in dem es spukt. Für diese Geister braucht man ein anderes Kaliber, eine andere Herangehensweise, auch andere Geduld. Genau richtig ist da Kat, die die ganze Geistersache sowieso nicht wirklich ernst nimmt, vor allem aber ihr Vater James, der Para-Psychologie im eigentlichen Sinne betreibt: Psychotherapie für Geister, um den Verstorbenen bei der Bewältigung jener Probleme zu helfen, die sie daran hindern, über die letzte Schwelle zu treten.

Aber wie so oft (wir sind hier im charakterlich nicht überkomplexen Mainstreamkino) ist es eher der Psychologe, der Hilfe braucht. Denn eigentlich will er mit den Geistern reden, um durch sie noch einmal Kontakt zu seiner verstorbenen Frau aufnehmen zu können. Nur geht das meistens schief, weil die Geister, zu denen er gerufen wird, meist nur eingebildet sind.

Nicht so hier. Die Erbin des so prachtvollen wie staubigen Anwesens will den Spuk loswerden, weil sie eigentlich hinter dem Schatz her ist, der darin versteckt sein soll. Den Geistern ist das wurscht, die wollen nur ihre Ruhe beziehungsweise in Ruhe Leute erschrecken können. Jedenfalls drei von ihnen; Nummer vier, der Titelheld Casper, war einmal ein zwölfjähriger Junge, der nun hocherfreut über und bald sehr verliebt in die gleichaltrige, aber sehr lebendige Kat ist. Eine noch sehr junge Christina Ricci hat hier ihre zweite große Rolle, Bill Pullman gibt ihren von Leben und Sterben und vor allem der Kindeserziehung überforderten Vater.

Casper – der Film bezieht sich auf die Cartoonfigur „Casper the Friendly Ghost“, die es schon seit den 1930er Jahren gibt – schwankt dann sehr erfolgreich zwischen klamaukigem, nie wirklich bedrohlichem Geisterbahngrusel und recht mildem Familiendrama. Es gibt Verfolgungsjagden und Verzweiflung, auch ein Finale, in dem Tod und endgültiges Verschwinden drohen (und teilweise auch eintreten). Natürlich gibt es ein Happy-End für wirklich alle Beteiligten, ein wenig schmalzig, ein wenig verliebt, es drückt alles sehr auf die Tränendrüsen.

FSK 6, empfohlen ab 9 Jahren

Bei Amazon Prime in der Flatrate enthalten, bei zahlreichen Anbietern als VoD verfügbar.

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