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Streaming-Tipp des Tages für Kinder: Die drei Räuber

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Die drei Räuber

Tiffany muss nach dem Tod ihrer Eltern ins Waisenhaus. Im dunklen, gleichwohl sehr lebendigen Wald wird ihre Kutsche überfallen, und weil sie gar nicht gern ins Waisenhaus will, gibt sie sich den drei Räubern mit den großen Hüten gegenüber als Tochter eines reichen Maharadscha aus, der sicher ein großes Lösegeld für sie zu zahlen bereit sei.

So zieht das kleine blonde Mädchen in die Räuberhöhle bei Malente, Donnerjakob und Flinn ein – die wissen gar nicht so recht, wie ihnen geschieht mit dem Kind, das selbstverständlich ihr Bett für sich in Anspruch nimmt und das blau-schwarze Interieur der Unterkunft bald in ein bunt angemaltes Kinderparadies verwandelt. In der Höhle wird bald musiziert, Lesen und Schreiben bringt Tiffany den Kerlen auch noch bei – was dann zum Problem wird, als sie mit Plakaten gesucht wird: als Waisenkind, nicht Maharadscha-Tochter.

Bettine und Achim von Borries haben das eigentlich sehr kurze Bilderbuch von Tomi Ungerer (der im Film auch als Erzähler zu hören ist) gehörig, aber in Ton und Erzählhaltung sehr nahe an Ungerers Œuvre ausgebaut – insbesondere bekommt das gruselige Waisenhaus mit seiner ganz und gar grässlichen Direktorin noch eine eigene Erzählung. Hayo Freitag hat daraus einen Animationsfilm gemacht, der nur scheinbar sparsam seine Welt mit sehr traditionellem Zeichentrick zu Leben erweckt. Aber sehr schnell wird sichtbar, welche Freude an Details und kleine Ideen darin stecken.

Ein wenig Schrecken und Grusel ist da schon mit drin (wie es sich für einen guten Ungerer gehört), aber die knappen 75 Minuten von Die drei Räuber sind wirklich allerbestes Kinderkino auch für den jüngeren Nachwuchs.

FSK 0, empfohlen ab 5 Jahren

Auf zahlreichen Plattformen als VoD verfügbar

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