Ema (Mariana Di Girolamo) hat es versucht. Die Tänzerin wollte Struktur in ihr Leben bringen, eine Familie gründen, zog mit ihrem Geliebten (Gael García Bernal), zugleich der Choreograf ihrer Tanzgruppe, zusammen. Gemeinsam adoptierten sie ein Kind. Doch es wurde nichts. Die Beziehung, die Familie zerbrach, das Kind wurde, nach einem gefährlichen Spiel mit dem Feuer, ins Heim zurückgegeben. Verbitterung und Schuld keimen in Ema auf, ohne dass sie sich dies wirklich eingestehen will - mit flüchtigen Affären, unverbindlichem Sex, wilden Tänzen und einem Flammenwerfer versucht die junge Frau, ihre negativen Gefühle zu kompensieren.

In Pablo Larraíns Ema trifft ein ruhiges, intimes Erzähltempo auf kraftvolle Performances (schauspielerisch wie tänzerisch) und eine überwältigende Bildsprache, die die emotionale Zerrissenheit der Figuren widerspiegelt. Das Ergebnis ist kein einfacher Film, vielmehr ein Geduldsprobe, auf die man sich bewusst einlassen muss, um nicht das Interesse und den Fokus zu verlieren. Gelingt das, bleiben Eindrücke, die nicht so schnell aus dem Kopf verschwinden — und zugleich bemerkenswert viele Fragen aufwerfen.

Ema ist seit kurzem auf DVD, Blu-ray und per VoD zur Leihe und zum Kauf verfügbar.