Um gleich jeglichem Missverständnis vorzubeugen: Wer Niveau sucht, ist bei Boss Level an der falschen Adresse. Wer hingegen Fan von Action sowie Zeitreise- respektive Zeischleifengeschichten ist und neuen, unterhaltsamen Stoff für gut 100 Minuten sucht, dürfte hier fündig werden. Denn die Geschichte des Delta-Force-Veteranen Roy Pulver (Frank Grillo) ist alles andere als anspruchsvoll, macht aber viel Laune. Der wacht jeden Morgen in seinem Bett auf, als er von einem Mann mit einer Machete attackiert wird, wenig später ballert ein Hubschrauber seine Fassade in Stücke, und dann wird er auch noch von einer Meute verrückter Auftragskiller verfolgt. Jedes Mal, wenn er stirbt, wiederholt sich das Spiel — bis Roy schließlich (wenn auch viel zu spät) checkt, dass er die Sache nur beenden kann, wenn er dem heimtückischen Colonel Ventor (Mel Gibson) das Handwerk legt.

Boss Level hat sich die Bezeichnung „Und täglich grüßt das Murmeltier plus Action“ redlich verdient und spielt von Beginn an ganz offen damit, dass er sich an der narrativen Grundstruktur von Videospielen orientiert: Der Protagonist muss lernen und immer besser werden, um weiter zu kommen, länger zu überleben und schließlich den Endboss zu besiegen. Nebenher muss er wie Phil Connors eine persönliche, charakterliche Läuterung durchmachen — im wahrsten Sinne des Wortes von Saulus zum Paulus. Explizite Gewaltspitzen, plumpe, aber witzige One-Liner, schräge Nebencharaktere, alles vorhanden. Da verschmerzt man auch das viel zu abrupte Ende.

Boss Level ist bei allen gängigen VoD-Anbietern zur Leihe und zum Kauf verfügbar.