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Klassiker mit Kindern: Krieg der Sterne

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Krieg der Sterne

In dieser Rubrik will ich in den kommenden Wochen jeweils zum Wochenende in die Kiste der Filmgeschichte greifen um (mehr oder minder große) Klassiker hervorzuheben – und zu schauen, ob und ab wann sie sich auch mit Kindern anschauen lassen. (Spoiler Alert: In den meisten Fällen ist das super.)

Unter Star-Wars-Fans und -Purist_innen gibt es zum Teil ausführliche und sowohl differenzierte als auch unversöhnliche Diskussionen dazu, in welcher Reihenfolge man die mittlerweile neun Filme plus Auskopplungen und Serien ansehen solle, dürfe oder könne. Das ist freilich ein generationell bedingtes Luxusproblem: Als Krieg der Sterne in Deutschland in die Kinos kam, war ich vier Jahre alt, mit den Geschichten und Figuren kam ich zunächst nur über Spielzeug in Berührung, bevor ich dann Die Rückkehr der Jedi-Ritter im Kino sah und dabei mein Herz verlor, das George Lucas dann Jahre später mit Star Wars: Episode I auf peinlichste Art brach (Jungfrauengeburt, wirklich?).

Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung, wie der Film inzwischen in etwas sperriger Franchise-Bezeichnung genannt werden soll, hat deshalb, trotz der natürlich für den Nachwuchs gnadenlos sichtbar gealterten Spezialeffekte, nichts von seinem Zauber verloren: Eine „Space Opera“ irgendwo zwischen Western und Rittergeschichte, eine Heldenreise mit stellenweise geradezu bestürzender Altertümelei. Das ist alles furchtbar patriarchal, man darf nicht über alles zu lange nachdenken… aber dieser erste Film strahlt noch immer die Offenheit einer sehr großen Welt aus, die nicht bis ins letzte Detail erklärt wird. Stattdessen sind überall Andeutungen und Hinweise auf erlebte und noch zu bestehende Abenteuer und Entdeckungen verstreut.

Auch nach mehr als vierzig Jahren ist der Star-Wars-Tag am 4. Mai („May the Fourth be with You!“) in der kommenden Woche jedenfalls ein guter, passend arbiträrer Anlass, um den Kindern zu zeigen, was Mama oder Papa damals so weggeweht hat. In welchem Alter man damit anfangen mag, will allerdings wohl überlegt sein – falls der Nachwuchs nach mehr verlangt, gibt es zwar die Animationsserien, alle anderen Filme der Star Wars-Saga sind jedoch (völlig zu recht) erst ab 12 Jahren freigegeben – die jüngste Trilogie ebenso wie den ganz und gar großartigen Rogue One: A Star Wars Story würde ich Kindern unter 14 Jahren mit Nachdruck noch vorenthalten wollen.

FSK 6, empfohlen ab 10 Jahren

Bei Disney+ in der Flatrate enthalten, auf zahlreichen Plattformen als VoD verfügbar.

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