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Klassiker mit Kindern: Galaxy Quest

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Galaxy Quest
Galaxy Quest

In dieser Rubrik will ich in den kommenden Wochen jeweils zum Wochenende in die Kiste der Filmgeschichte greifen um (mehr oder minder große) Klassiker hervorzuheben – und zu schauen, ob und ab wann sie sich auch mit Kindern anschauen lassen. (Spoiler Alert: In den meisten Fällen ist das super.)

Es gibt Filme, die ich mich fast nicht traue, meinen Kindern zu zeigen, weil ich beinahe Angst habe, sie könnten ihnen nicht gefallen. Denn an diesen Filmen hängt mein Herz, und wie könnte ich es ertragen, wenn die geliebten Menschen nichts mit ihnen anfangen können? Und so darf ich mit einiger Erleichterung sagen, dass der gemeinsame Abend bei Galaxy Quest (über den bemüht-schenkelklopfenden deutschen Beititel Planlos durchs Weltall decken wir den Mantel des Verschweigens) von Kichern, Lachen und Begeisterung gefüllt war.

Galaxy Quest dreht sich um eine Gruppe von Schauspieler_innen, die in früheren Jahren die fiktive, titelgebende Kult-TV-Serie (die nicht nur zufällig große Ähnlichkeiten mit Star Trek aufweist) gedreht haben und nun ihr Geld auf Conventions und mit der Eröffnung von Einkaufszentren verdienen. Kurz gesagt: Es ist Ruhm und Fluch zugleich, denn von diesen Rollen kommen sie nicht mehr los, und sie hassen sich gegenseitig dafür. Bis sie nach einem Auftritt von Außerirdischen entführt werden, die die TV-Signale der Serie aufgeschnappt, als Dokumentarfilm verstanden und ihr ganzes Leben – von der Technik bis zur Gesellschaftsordnung – nach diesem Vorbild ausgerichtet haben.

Die abgehalfterten Schauspieler:innen, die sie für eine heldenhafte Raumschiffbesatzung halten, sollen ihnen gegen ihren Erzfeind helfen, der sie auslöschen möchte. Dean Parisots Film greift Fankultur und SciFi-Stereotypen ebenso auf wie die absurderen Elemente solcher Fernsehserien und baut daraus eine umwerfend komische, so ironische wie herzzerreißend ernsthafte Liebeserklärung an das Genre und seine Akteur_innen. Das Ganze wird getragen von Tim Allen, Sigourney Weaver, Alan Rickman und anderen Größen, ein Film mit Abenteuer, Drama, Action und einem Showdown, der sich gewaschen hat. Und es ist auch für Kinder eine wahre Freude, die bisher kaum Berührungspunkte mit Star Trek, Star Wars oder anderen Science-Fiction-Universen hatten.

Und wer anschließend noch nicht genug hat: Die herzzerreißende Doku Never Surrender: A Galaxy Quest Documentary über Entstehung und Rezeption des Films ist auf Amazon Prime verfügbar.

FSK 12, empfohlen ab 12 Jahren

Auf zahlreichen Plattformen als VoD verfügbar

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