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Klassiker mit Kindern: Die Abenteuer des Robin Hood

Ein Beitrag von Rochus Wolff

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Die Abenteuer des Robin Hood

In dieser Rubrik will ich in den kommenden Wochen jeweils zum Wochenende in die Kiste der Filmgeschichte greifen um (mehr oder minder große) Klassiker hervorzuheben – und zu schauen, ob und ab wann sie sich auch mit Kindern anschauen lassen. (Spoiler Alert: In den meisten Fällen ist das super.)

Der Witz an Die Abenteuer des Robin Hood (auch bekannt als Robin Hood – König der Vagabunden) ist wahrscheinlich, dass man ihn gesehen hat, selbst wenn man ihn nicht gesehen hat. Dass man sich womöglich kaum noch erinnern kann, ihn gesehen zu haben, wenn man ihn als Kind gesehen hat. Denn die Verfilmung der Sage des Robin von Locksley, genannt Robin Hood, wie sie Michael Curtiz und William Keighley 1938 mit Errol Flynn auf die Leinwand brachten, ist im kulturellen Gedächtnis so sehr zum Archetypen dieser Geschichte geronnen, dass man sie wirklich kennt, auch ohne sie zu kennen: Weil alle Filme nach ihr – ob ernsthaft mit Kevin Costner, peinlich-bierernst mit Taron Egerton oder großartig-parodistisch mit Cary Elwes (in Mel BrooksRobin Hood – Helden in Strumpfhosen), nicht zu vergessen die füchsisch-clevere Variante aus dem Hause Disney – sich alle an diesem Robin abarbeiten, ihn referenzieren und sich zugleich verbeugen.

Die Geschichte ist ja bekannt und wird in dieser Variante, in strahlend buntem Technicolor und stets mit einer Prise Märchenzauber, im Grunde geradeaus durcherzählt: Prinz John greift nach der Macht, als sein Bruder König Richard von den Kreuzzügen nicht zurückkehrt. Seine Gefolgsleute, insbesondere Guy of Gisbourne und der Sheriff von Nottingham, sehen sich aber einem so hartnäckigen wie stets gut gelaunten jungen Mann in grünen Strumpfhosen gegenüber, der sich mit seinen Männern im Sherwood Forest versteckt hält.

Auch wenn das insgesamt aus heutiger Sicht gelegentlich etwas betulich-theatralisch wirkt, Flynns selbstbewusste Posen, Olivia de Havillands sensationelle Kleider: Das ist Abenteuerkino der 1930er Jahre im Brennglas erhitzt. Und auch ein minutenlanger Lehrgang im Theaterfechten, Robin gegen Gisbourne, darf nicht fehlen, in der Inszenierung clever mit Licht und Schatten spielend.

Das ist elegant und aufregend und bei all der schlichten Erzählstruktur und Figurenzeichnung stets schön anzusehen. Ein Leuchtturm eh, dessen Strahlen bis in die Gegenwart reichen.

FSK 6, empfohlen ab 9 Jahren

Auf mehreren Plattformen als VoD verfügbar.

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