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Darling der Woche

Kurz & knackig - die Mini-Serie

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

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Szene aus "Sharp Objects"
Szene aus "Sharp Objects"

Die Serie ist ja angeblich das neue Kino. Oder der neue russische Gesellschaftsroman. Oder beides. In jedem Fall ist sie seit einiger Zeit wieder sehr beliebt. Erstaunlich ist allerdings, wie gnädig wir in unserer Liebe zu Serien sind. „Ab der 2. Staffel wird es richtig spannend“, „Ab Folge 19 wird die Protagonistin wirklich sympathischer“. Na vielen Dank auch!

Würden wir uns mit einem Menschen unterhalten wollen, der nach 10 Stunden zum ersten Mal etwas Interessantes sagt? Geben wir Filmen so ohne Weiteres eine Chance, die erst im dritten Akt mal zur Sache kommen? Vermutlich eher nicht.

Dies soll indes kein Rant gegen Serien werden. Denn in unserer Darling-Reihe wird ja geliebt und gelobt, was das Zeug hält. Daher ist unser Darling der Woche diesmal das Format der Mini-Serie. Sie hat viele positive Eigenschaften der Serie (mehr Zeit als Filme und somit die Möglichkeit, Figuren und Beziehungen zu vertiefen), nötigt uns aber nicht dazu, Guck-Marathons zu veranstalten. Die Mini-Serie kommt rasch zum Punkt und muss dennoch weniger rasch durch ihren Plot hasten als die meisten Filme.

Dabei entstehen oft wunderbare 4-, 5-, 6- oder auch 8-Stünder. Etwa die gelungene Romanbearbeitung Olive Kitteridge mit Frances McDormand, Richard Jenkins, Zoe Kazan und Bill Murray, die sich in 230 Minuten feinfühlig-ehrlich mit Themen wie Depression, Trauer und Familienkonflikten befasst.

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Trailer zu Olive Kitteridge

 

Ein sehenswertes aktuelles Beispiel ist die Gillian-Flynn-Adaption Sharp Objects mit Amy Adams und  Patricia Clarkson. Spannend ist diese Mini-Serie etwa ab Minute 1 — und darauf warten, dass die Protagonistin sympathisch wird, sollte man erst gar nicht. Sie wird es bis zum Schluss nicht so richtig. Und das ist verdammt gut so! Eine 2. Staffel, die alles unnötig auswalzt, wird übrigens auch nicht kommen. Wir sind zufrieden.

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