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Darling der Woche

Janet, Judy, Babs und Gaga

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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A Star Is Born 1937/1954/1976/2018
A Star Is Born 1937/1954/1976/2018

Diese Woche ist es endlich so weit: A Star Is Born startet in den Kinos. Bradley Coopers Regiedebüt mit Lady Gaga in der Hauptrolle. Darin spielt er einen Rockstar auf dem absteigenden Ast, der sich in eine junge Frau mit großem musikalischen Talent verliebt und sie zu einem neuen Star aufbauen will. Hört sich bekannt an? Klar, der Stoff wurde in Hollywood bereits drei Mal verfilmt. Vier mal, um ganz genau zu sein, aber George Cukors erster Film von 1932 trug noch den Namen What Price Hollywood? Mit dem offiziellen A-Star-Is-Born-Kanon ging es erst 1937 los. Oder um es in den Worten von Lorelai Gilmore und Sookie St. James zu sagen:

„Janet, Judy und Babs.“ — „Die heilige Dreifaltigkeit.“

Der erste Film, 1937 von William A. Wellman gedreht, ist ganz und gar klassisches Hollywoodkino in strahlenden Technicolorfarben — und zugleich satirische Abrechnung mit dem Moloch der Glamourbranche. Die Protagonisten, gespielt von Janet Gaynor und Fredric March, waren sinkenden Stars der Stummfilmzeit und der turbulenten Ehe Barbara Stanwycks mit dem Entertainer Frank Fay nachempfunden.

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Die 1954er Version von A Star Is Born stammt wie der Ursprungsfilm von George Cukor und steht und fällt mit seiner Hauptdarstellerin Judy Garland. Garland hatte zum Zeitpunkt des Drehs bereits eine Karriere als Kinderstar, bei den großen Hollywoodstudios und am Broadway hinter sich, aber auch einen Nervenzusammenbruch, Drogensüchte und einen Suizidversuch. Mit A Star Is Born sollte auch ihrer Laufbahn wieder zu neuem Antrieb verholfen werden — all das schwingt mit, wenn sich Judy Garland vor der Kamera die Seele aus dem Leib singt. Und vor allem in einer großartigen Szene, in der sie über der Alkoholsucht ihres Filmehemanns verzweifelt:

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1976 wurde der einst noch in Hollywood als skandalträchtig empfundene Filmstoff von Frank Pierson in die Welt des Musikbusiness verlegt. Bei der Kritik kam diese Version weniger gut an. Sie trage zu sehr die narzisstischen Züge der Hauptdarstellerin Barbra Streisand, hieß es, die auch als Co-Produzentin auftrat, vor der Kamera ausschließlich ihre eigene Garderobe trug und Gerüchten zufolge sogar einige Szenen neu inszenierte, bei denen sie mit Piersons Arbeit nicht zufrieden war. Zu einem kommerziellen Erfolg wurde dieser A Star Is Born dennoch — oder vielleicht gerade deswegen. Außerdem hat sich das Duett mit Kris Kristofferson — „Evergreen“ — für immer ins kollektive Gedächtnis eingebrannt.

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Und was ist mit der neuen Version von A Star Is Born? Dank Twitter wissen wir in jedem Fall schon, dass der Film diverse Parallelen zu seinen ikonischen Vorgängern aufweist:

Außerdem klingt das Fazit von Beatrice Behn, die den Film schon in Venedig sehen durfte, ziemlich vielversprechend:

„A Star is Born ist ein eigentümlicher Film. Es knirscht und kracht und ächzt an vielen Stellen, nur um sich dann eine ganz eigene Bahn zu brechen und gegen Ende einen ganz eigenartigen, aber dafür eben faszinierenden Weg zu gehen.“

Sollte der vierte Versuch doch nicht so ganz unserem Geschmack entsprechen, bleiben uns immer noch Janet, Judy und Babs. Denn wenn man A Star Is Born in allen Fassungen schaut — und hier komme ich noch einmal auf die Gilmore Girls zurück — dann passieren wunderbare Dinge:

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