Horror unter weiblicher Regie - Die Datenbank Cut-Throat Women
Ein Beitrag von Andreas Köhnemann
Was haben A Girl Walks Home Alone at Night, Trouble Every Day und Der Babadook gemeinsam? Richtig, bei allen handelt es sich um Horrorfilme. Und alle wurden von Frauen realisiert.
(Trailer zu Der Babadook)
Genrekino unter weiblicher Regie ist noch immer eine Rarität — und doch gibt es in diesem Bereich mehr Filme zu entdecken, als den meisten von uns vielleicht bewusst ist. Deshalb erklären wir die Seite Cut-Throat Women zu unserem Darling der Woche.
Auf dieser Datenbank werden Filmemacherinnen aller Nationen aus den Bereichen Regie, Produktion und Drehbuch gesammelt, die sich in ihrer Arbeit in Horror-Gefilden bewegen. Die Seite wurde erst im Juni 2018 ins Leben gerufen; bisher liegt der Schwerpunkt noch auf Regisseurinnen, die seit dem Jahr 2000 aktiv waren — aber geplant ist ein rasches Wachstum. Zu einigen Künstlerinnen gibt es bereits ausführliche Porträts, etwa zu Ana Lily Amirpour, die nach A Girl Walks Home Alone at Night mit The Bad Batch einen weiteren Genre-Beitrag vorlegte.
Hinter dem Projekt steht Sonia Lupher, eine Doktorandin für Film- and Medienwissenschaft an der University of Pittsburgh. Diese befasst sich in ihrer Dissertation mit Horrorwerken von Frauen sowie mit sogenannten „Frauengenres“ und der Geschichte des women’s cinema.
Im Blog-Sektor gibt es eine Übersicht über alle neuen Einträge auf der Seite; neben Personennamen liefert die Datenbank auch eine Liste aller Festivals, die sich Horrorfilmen aus weiblicher Hand widmen — darunter das Final Girls Berlin Film Festival.
Das Stöbern auf der Seite lohnt sich — um (erneut) auf Filme wie Évolution von Lucile Hadzihalilovic, American Psycho von Mary Harron oder Cindy Shermans Office Killer aufmerksam zu werden.
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