21.05.2019: Die zweite Woche des Filmfestivals von Cannes ist in vollem Gange und unsere Kritiker_Innen vor Ort werden nicht müde zu berichten.

Im Wettbewerb hat Beatrice Behn etwa den neuen Film der Dardenne-Brüder gesehen. In Le Jeune Ahmed erzählen sie von einem radikalen 13-Jährigen. Doch der typische humanistische Sozialrealismus der Filmemacher bleibt diesmal flach:

„Dieses Mal haben die Dardennes, die sonst ihre Finger so gut in die Wunden und Herzen der kleinen Leute legen, keinen Zugang gefunden.“

Pippa Biancos Share läuft in Cannes Außer Konkurrenz und stimmt Joachim Kurz neugierig auf mehr von der Nachwuchsfilmemacherin:

„…eine zwar nicht ausgereifte, aber vielversprechende Studie über Cyber Bullying und Slut Shaming sowie den daraus resultierenden Leidensweg einer jungen Frau.“

In der Quinzaine des Réalisateurs hat Joachim Kurz außerdem den österreichischen Beitrag von Andreas Horvath gesehen. Lillian will von New York zu Fuß zurück in ihre russische Heimat gehen:

„…eine Erkundung des Wesens des „Land of the Free“, das zwar nie offen gewalttätig gezeigt wird, bei dem sich aber der wahre Horror der USA in Bildern und Andeutungen zeigt.“ 

Frankie, die neue Arbeit von Ira Sachs, rief bei Beatrice Behn indes nur ein gähnendes Achselzucken hervor:

„Am Ende des Films weiß man genauso viel wie am Anfang von den Menschen, die da durch die goldene portugiesische Sonne schreiten und seufzen, wie schwierig das Leben doch sei.“

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