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Tochter von Orson Welles wendet sich an Netflix

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

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Orson Welles im Jahre 1937
Orson Welles im Jahre 1937

12.04.2018: Der Konflikt Cannes vs. Netflix fordert einige Opfer. Zu diesen zählt nun auch der letzte Film von Orson Welles (1915-1985), den dieser zu Lebzeiten nicht fertigstellen konnte: The Other Side of the Wind mit John Huston, Peter Bogdanovich, Susan Strasberg, Lilli Palmer, Mercedes McCambridge und weiteren bekannten Namen erzählt von einem Regisseur, der nach Jahren in Europa wieder nach Hollywood zurückkehrt, um an seinem Comeback-Werk zu arbeiten

Der Film konnte (u.a. dank des Einsatzes von Bogdanovich) gerettet werden — und seine Rechte wurden vom Streaming-Dienst Netflix gekauft.

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Eine Vorführung in Cannes ist nach den neuesten Entwicklungen nicht mehr möglich. Wie u.a. Indiewire berichtet, hat sich Beatrice Welles, die Tochter von Orson Welles, nun in einer E-Mail an Ted Sarandos, den Content-Chef des Streaming-Dienstes, gewandt. Bei Vanity Fair wurden Teile der E-Mail veröffentlicht:

„Ich habe gesehen, wie große Produktionsfirmen das Leben, die Arbeit und damit auch ein bisschen den Mann, den ich so sehr geliebt habe, zerstört haben. Ich fände es schrecklich, wenn Netflix sich als eine weitere dieser Firmen erwiese.“ (Beatrice Welles, zitiert nach Vanity Fair)

Laut Filip Jan Rymsza, einem der Produzenten von The Other Side of the Wind, wurde der Film für ein Screening Out of Competition ausgewählt — welches nach Sarandos‘ Beschluss nun nicht mehr stattfinden kann. Jeder — sowohl Cannes als auch Netflix sowie alle Filmbegeisterten und sämtliche Leute, die bei der Rekonstruktion des Films mitgewirkt haben — würde bei dieser Entscheidung verlieren, meint Rymsza.

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