zurück zur Übersicht
Aktuelles

"One Second" wird aus Berlinale-Wettbewerb genommen

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

Meinungen
Bild zu One Second von Zhang Yimou
One Second von Zhang Yimou - Filmbild 1

11.02.2019: In einer Pressemitteilung hat die Berlinale verkündet, dass Zhang Yimous Werk Yi miao zhong (One Second) nicht, wie geplant, am diesjährigen Wettbewerb teilnehmen kann. Als Grund werden technische Probleme bei der Post-Production genannt.

Im Wettbewerb werden somit nur 16 Filme um die Bären-Preise konkurrieren. Am 15.02.2019 sowie an weiteren Terminen (siehe unten) wird nun statt One Second ein anderer Film aus dem bisherigen Werk von Zhang Yimou im Berlinale Palast präsentiert: Ying xiong (Hero).

Hier die Termine:

15.02., 22:00 Uhr Berlinale Palast

16.02., 15:30 Uhr Friedrichstadt-Palast

16.02., 21:30 Uhr Haus der Berliner Festspiele

 

Update 12.02.2019: Inzwischen haben u.a. Variety und Deutschlandfunk Kultur über weitere Hintergründe zum Ausschluss von One Second aus dem Berlinale-Wettbewerb berichtet. So nennt das US-Fachblatt den in der Pressemitteilung verwendeten Begriff „technische Probleme“ einen Euphemismus. Vielmehr könne Zensur seitens der chinesischen Regierung dahinterstecken.

One Second spielt während der Kulturrevolution der 1960er und 1970er Jahre. In dieser Zeit wurden in China Hunderttausende Menschen getötet; viele Millionen wurden verschleppt, misshandelt und gefoltert. Deutschlandfunk Kultur hierzu:

„Aufgearbeitet sind die Verbrechen und die Hintergründe der Kulturrevolution immer noch nicht. Das Thema ist in China weitgehend tabu. Sehr gut möglich also, dass die Zensoren der chinesischen Staats- und Parteiführung Zhangs Film-Firma gezwungen haben, One Second von der Berlinale zurückzuziehen.“

Meinungen