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Netflix erwägt Kinos zu kaufen

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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20.04.2018: Netflix erwägt eigene Kinos zu kaufen und zu betreiben. Das berichtete gestern Abend die Los Angeles Times. Ziel dieser Überlegungen sei es in der Award Season mehr Aufmerksamkeit für Eigenproduktionen und akquirierte Filme zu generieren.

Seit der ersten 2015er Eigenproduktion Beasts of No Nation versucht Netflix eine zentrale Rolle bei der Oscarverleihung zu spielen. Filme wie Okja, The Meyerowitz Stories oder Mudbound erhielten Nominierungen. Jedoch ist die Aufmerksamkeit der Academy-Mitglieder wesentlich fokussierter auf die Mund-zu-Mund-Propaganda, die um Filme mit einem regulären Kinostart entsteht. Netflix würde daher davon profitieren Kinos in Los Angeles und New York mit den eigenen Spiel- und Dokumentarfilmen zu bespielen.

Der Los Angeles Times zufolge hat der Streamingriese schon eine bestimmte Kinokette ins Auge gefasst: Die Häuser der Landmark Theaters ziehen typischerweise Academy-Mitglieder und Cinephile an, weil sie während der Award Season die wichtigsten Filme der Saison sowie ausländische Filme zeigen. Landmark unterhält aktuell 3 Kinos im Raum Los Angeles und 53 in den Vereinigten Staaten insgesamt. Ein Deal stehe bisher aber noch nicht im Raum.

Kürzlich war Netflix auch mit dem Filmfestival von Cannes aneinandergeraten, weil Festivalleiter Thierry Frémaux forderte, dass alle Filme im Wettbewerb von Cannes einen französischen Kinostart bekommen müssten — eine Forderung, die mit dem bisherigen Geschäftsmodell von Netflix kollidierte. Der Streamingdienst zog daraufhin seine Filme aus dem Festival zurück.

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