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Lupita Nyong'o in "Born a Crime"

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

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Lupita Nyong'o bei der San Diego Comic Con International 2017
Lupita Nyong'o bei der San Diego Comic Con International 2017

23.02.2018: Im Jahre 2013 begeisterte die Newcomerin Lupita Nyong’o in dem Sklaverei-Drama 12 Years a Slave und wurde für ihre eindringliche Darstellung mit einem Supporting-Role-Oscar ausgezeichnet. Bedauerlicherweise blieben die großen Rollenangebote in der Folgezeit dennoch aus. Abgesehen von einem kleinen Part im Actionthriller Non-Stop und einem dankbareren Auftritt in Queen of Katwe war Nyong’o im Kinosaal lediglich zu hören — als Synchronsprecherin in den neuen Star-Wars-Teilen sowie im Jungle-Book-Remake.

Die Wende brachte nun hoffentlich ihre Mitwirkung in der aktuellen Marvel-Verfilmung Black Panther, die zwar durchaus ambivalent aufgenommen wurde, sich aber als Erfolg erwies und in ihrer historischen Bedeutung als erster Superheld_innen-Film mit nicht-weißem Hauptcast erkannt wurde.

  • 12 Years a Slave von Steve McQueen
    12 Years a Slave von Steve McQueen

    Lupita Nyong’o mit Chiwetel Ejiofor in 12 Years a Slave

  • Lupita Nyong'o und Madina Nalwanga in "Queen of Katwe"
    Lupita Nyong'o und Madina Nalwanga in "Queen of Katwe"

    Lupita Nyong’o mit Madina Nalwanga in Queen of Katwe

  • Black Panther - Bild
    Black Panther - Bild

    Lupita Nyong’o mit Letitia Wright in Black Panther

Neben einem Projekt in Postproduktion — der Horrorkomödie Little Monsters — und einer möglichen Teilnahme an dem von Elizabeth Banks inszenierten Charlie’s-Angels-Reboot hat u.a. Blickpunkt:Film jetzt über ein weiteres Rollenangebot für Nyong’o berichtet: Sie soll den weiblichen Hauptpart in der Leinwandadaption von Trevor Noahs 2016 veröffentlichter, preisgekrönter Autobiografie Born a Crime: Stories from a South African Childhood verkörpern.

Darin schildert der US-Fernsehmoderator seine Kindheit in Südafrika seit Mitte der 1980er Jahre. Da er als Sohn eines weißen Vaters und einer person of color als Mutter geboren wurde, musste er sich meist im Haus aufhalten;  eine derartige Beziehung stand damals in Südafrika noch unter Strafe.

Nyong’o soll nicht nur Trevors Mutter spielen; sie soll auch als Produzentin agieren.

Dass Nyong’o zwischen 2013 und 2017 kaum in Filmen und Hauptrollen zu sehen war, lässt auch an eine kürzlich veröffentlichte Studie denken, nach welcher die Zahl weiblicher Hauptfiguren in Hollywood sich noch mal verringert habe. Trotz frauenzentrierter Hits wie Wonder Woman und Girls Trip sei die Zahl von female leads 2017 um fünf Prozent gesunken, wie der Guardian auf Basis einer Studie des Center for the Study of Women in Television and Film der San Diego State University mitteilte. Von den 100 erfolgreichsten Filmen des Jahres seien nur 24 Prozent von Frauen angeführt worden.

Eine leicht positive Entwicklung zeige die Studie hingegen bei women of color:

„Der Anteil schwarzer Frauen stieg um zwei Prozentpunkte auf 16% dank Hits wie Girls Trip, und der Anteil an Latinas stieg von 3% auf 7%. Der Anteil asiatischer Frauen stieg von 6% auf 7%.“ (Auszug aus dem Guardian-Artikel)

Was indes bleibe, seien die extremen Altersunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Figuren. Männer über 40 machten 46 Prozent aller Männerfiguren aus; Frauen über 40 sehe man nur in 29 Prozent der Fälle.

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