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Kate Winslet distanziert sich von Woody Allen

Ein Beitrag von Andreas Köhnemann

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Woody Allen in Cannes 2011
Woody Allen in Cannes 2011

30.01.2018: Bei den London Critics‘ Circle Film Awards hat die Schauspielerin Kate Winslet in ihrer Dankesrede für einen Preis ihr „bitteres Bedauern“ geäußert, in der Vergangenheit mit Individuen zusammengearbeitet zu haben, bei denen sie sich heute wünschte, es nicht getan zu haben. Winslet nennt keine Namen; sie spricht von „Regisseuren, Produzenten und Männern der Macht“, die jahrzehntelang von der Industrie und dem Publikum ausgezeichnet und beklatscht worden seien.

„Mir ist klar geworden, dass ich, wenn ich nichts sage, zu der Qual vieler mutiger Frauen und Männer beitragen könnte.“ (Auszug aus Kate Winslets Rede)

Mit den „schlechten Entscheidungen“, die Winslet zum Ausdruck bringt, könnte neben der Zusammenarbeit mit dem wegen Vergewaltigung angeklagten Filmemacher Roman Polanski (bei Der Gott des Gemetzels) sowie der Mitwirkung in Werken, die von dem vielfach beschuldigten Harvey Weinstein produziert wurden (etwa Der Vorleser), auch ihr Auftritt in Woody Allens Tragikomödie Wonder Wheel gemeint sein. Allen wird von seiner Adoptivtochter Dylan Farrow des Missbrauchs im Kindesalter beschuldigt.

Ende 2017 hatte Winslet in einer Talk-Runde noch sehr positiv über die Zusammenarbeit mit Allen gesprochen — und dabei durchaus skeptisch und reserviert wirkende Blicke ihrer anwesenden Kolleginnen (darunter Margot Robbie und Jessica Chastain) geerntet.

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Diverse Mitwirkende aus Allens Filmen haben inzwischen ihr Bedauern über die gemeinsame Arbeit geäußert — so etwa Mira Sorvino, die einen offenen Brief an Dylan Farrow verfasst hat, Greta Gerwig, Timothée Chalamet oder Rebecca Hall. Öffentlich auf Allens Seite stellten sich hingegen bisher Alec Baldwin und Diane Keaton. Allens neueste Schöpfung A Rainy Day in New York wird indes möglicherweise gar nicht oder ohne jegliche PR von Allens Kooperationspartner Amazon Studios veröffentlicht.

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