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Iranischer Regisseur Mohammad Rasoulof zu einem Jahr Haft verurteilt

Ein Beitrag von Christian Neffe

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Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof
Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof

25.07.2019: Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof ist in seinem Heimatland wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ und „Propaganda“ zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt worden. Das teilte das Filmfest Hamburg am Mittwoch mit. Ausschlaggebend sei die kritische Darstellung des Irans in seinen Filmen Auf Wiedersehen, Manuscripts Don’t Burn und A Man of Integrity — Kampf um die Würde gewesen. Letzterer wurde 2017 in Cannes gezeigt. Bereits bei seiner Rückkehr in den Iran wurde Rasoulof damals der Pass entzogen.

Rasoulof hatte Änderungswünsche der iranischen Zensurbehörde bezüglich A Man of Integrity nicht umgesetzt. Er habe zudem ein zu negatives Bild des Irans in seinem Film gezeichnet, so die Behörden.

„Wie so oft ist erneut ein Künstler Opfer einer willkürlichen Rechtsprechung. Mohammad Rasoulofs Verbrechen bestehen darin, Filme über seine Heimat zu machen. Wir, die in einer freien Welt leben, haben die Pflicht, dagegen zu protestieren“, teilte Albert Wiederspiel, Leiter des Filmfests Hamburg, mit.

Rasoulof war bereits mehrfach mit den iranischen Behörden in Konflikt geraten. Nach der Veröffentlichung von Manuscripts Don’t Burn (2013) durfte Rasoulof für neun Monate das Land nicht verlassen. Zwei Jahre zuvor war er zusammen mit seinem Kollegen Jafar Panahi zu 20 Jahren Berufsverbot und einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Berufsverbot wurde später aufgehoben, die Haftstrafe auf ein Jahr verkürzt und zur Bewährung ausgesetzt.

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