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Ex-WDR-Filmchef zieht Klage gegen Charlotte Roche zurück

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Charlotte Roche - Portrait
Charlotte Roche - Portrait

22.2.2019: Der ehemalige WDR-Filmchef und Tatort-Koordinator Gebhard Henke hat seine Klage gegen die Autorin und Moderatorin Charlotte Roche und den Spiegel zurückgezogen. Das berichtet Spiegel Online.

Henke hatte Klage eingereicht, nachdem Charlotte Roche, die Schauspielerin Nina Petri und vier weitere anonyme Frauen ihm vor neun Monaten im Zuge der #MeToo-Debatte sexuelle Belästigungen vorgeworfen hatten. Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte darüber berichtet. Henke und seine Anwälte hatten daraufhin unter Anderem in Interviews versucht besonders Roche, aber auch Zeuginnen und Journalistinnen des Spiegel unglaubwürdig zu machen. In seiner Klage forderte er die Vorwürfe gegen ihn in der Öffentlichkeit nicht zu wiederholen. Anderenfalls drohe ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft.

Zwei Tage vor Prozessbeginn — am vergangenen Montag — erreichte das Gericht dem Spiegel zufolge ein Schreiben von Charlotte Roches Anwalt, in dem sieben weitere Frauen Vorwürfe gegen Gebhard Henke erheben, darunter Professorinnen, Regisseurinnen, eine Produzentin und eine WDR-Mitarbeiterin. Dazu der Spiegel: „Alle sieben Frauen gaben die Erklärungen unter Angabe ihres vollen Namens ab. […] Dem SPIEGEL liegen die Unterlagen vor, auf Wunsch der Frauen werden ihre Namen nicht veröffentlicht.“ Daraufhin zog Henke seine Klage zurück. Eine offizielle Begründung dazu gab er nicht ab.

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