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DOK Leipzig legt Quote für Regisseurinnen fest

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Eröffnung DOK Leipzig 2017
Eröffnung DOK Leipzig 2017

23.05.2018: Das DOK Leipzig hat sich auf die Gestaltung seiner Quote festgelegt. Das teilte das Festival heute in einer offiziellen Pressemitteilung mit. Bereits bei der Eröffnung im vergangenen Jahr hatte Festivalleiterin Leena Pasanen die Einführung einer Quote für Regisseurinnen im Deutschen Wettbewerb langer Dokumentar- und Animationsfilm angekündigt.

Nun legte Pasanen gemeinsam mit Programmer Ralph Eue die genauen Richtlinien fest. Die Quote soll sich am Einreichverhältnis von Regisseurinnen und Regisseuren orientieren. In den vergangenen Jahren seien durchschnittlich 40% der Filme von Frauen und 60% von Männern eingereicht worden. Demnach wird die Quote zunächst für zwei Jahre auf 40/60 angesetzt.

Das DOK Leipzig war im vergangenen Jahr durch ein drastisches Missverhältnis von Filmen von Frauen und Männern aufgefallen. Nur eine Co-Regisseurin stand im deutschen Langfilmwettbewerb zehn männlichen Regisseuren gegenüber. Die Entscheidung für die Quote fiel in der Konsequenz aus der damaligen Situation. Pasanen erläutert: „Grundsätzlich brauchen wir natürlich in all unseren Sektionen konstant weibliche Stimmen. Das bedeutet für uns, dass wir auch bei unseren anderen Sektionen ein genaues Auge auf ein ausgeglichenes Verhältnis der Geschlechter haben, unsere Arbeit fortlaufend evaluieren und das Thema Diversity insgesamt größer denken.“

Der Anfang ist gemacht: auch die Auswahlkommission des Festivals ist in diesem Jahrgang mit vier Frauen und drei Männern überwiegend weiblich besetzt. Die Filme werden der Kommission in der ersten Sichtungsrunde weitgehend anonymisiert vorgelegt. Auch bei der Besetzung der Jurys will das DOK Leipzig zukünftig auf eine ausgewogenere Präsenz von Männern und Frauen achten. Außerdem werden im Rahmen des DOK Co-Pro Market zwei Förderpreise an weibliche Filmschaffende vergeben.

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