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Venedig veröffentlicht Statistik zu Gender Gap in Europa

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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Still aus "The Perfect Candidate" von Haifaa al-Mansour
Still aus "The Perfect Candidate" von Haifaa al-Mansour

03.09.2019: Im Rahmen eines Panels unter dem Titel „Seminar on Gender Equality and Inclusivity in the Film Industry“ hat das Filmfestival von Venedig neue Statistiken zur Gendergerechtigkeit in der europäischen Filmindustrie veröffentlicht. Variety berichtet.

Die Zahlen wurden von der europäischen Koproduktionsstiftung Eurimages, der Biennale und der Filmabteilung des italienischen Kulturministeriums erhoben.

Demnach wurden 29 Prozent aller 2018 von Eurimages geförderten Projekte von Regisseurinnen inszeniert. In Italien ist der Anteil staatlich geförderter Filme, die von Frauen gedreht wurden, von 11 auf 20 Prozent angestiegen. Außerdem kommen 22 bis 23 Prozent der Einreichungen für das Filmfestival von Venedig von Frauen, wo der Regisseurinnenanteil im aktuellen Jahrgang bei 25 Prozent liegt.

Als besonders drängende Probleme stellen sich europaweit der Pay Gap (in Italien etwa erhalten männliche Regisseure im Schnitt 11 Prozent mehr Geld für einen Spielfilm) sowohl als auch die Ungleichheit in der Verteilung der Budgets heraus. So sind Regisseurinnen am besten im Bereich von Projekten mit einem Budget von unter 3 Millionen US-Dollar vertreten.

Im Vergleich der Berufsgruppen innerhalb der Filmwirtschaft sind derweil die wenigsten Frauen im Bereich der Kameraleute vertreten. Sie machen lediglich 15 Prozent der Beschäftigten aus. Außerdem gibt es in Italien keinen einzigen Animationsfilm, der von einer Frau gedreht wurde. 

Eurimages bemüht sich den Genderausgleich bis zum Jahr 2020 umzusetzen und vergibt zu diesem Zweck Extrapunkte an Projekte, die sich dieses Ziel ebenfalls gesetzt haben.

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