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Filmfestival Venedig unterzeichnet Dokument für Gender-Gleichheit

Ein Beitrag von Katrin Doerksen

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The Nightingale - Bild
The Nightingale - Bild

31.09.2018: Das Filmfestival von Venedig wird ein Dokument unterschreiben, in dem es erklärt sich für mehr Diversität in seinen organisatorischen Strukturen, aber auch betreffs der gezeigten Filmen einzusetzen. Das berichtet das Branchenblatt Variety in einer Exklusivmeldung.

Das Festival, das derzeit in seiner 75. Ausgabe auf dem Lido stattfindet, wurde im Vorfeld zum Ziel eines Backlash, weil im 21 Filme umfassenden Internationalen Wettbewerb nur ein einziger von einer Frau gedrehter Film vertreten ist. Dabei handelt es sich um The Nightingale der australischen Regisseurin Jennifer Kent (The Babadook).

Festivalleiter Alberto Barbera hatte in den vergangenen Wochen alle Verantwortung von sich gewiesen und auf die Strukturen der Industrie verwiesen, die die Ungleichheit der Geschlechter schüre. Sein Komitee habe 1.500 Filmeinreichungen gesichtet, von denen lediglich ein Drittel von Frauen kamen.

Nun schließt sich Venedig den Festivals in Cannes, Locarno und Sarajevo an und unterzeichnet das sogenannte Protokoll über Geschlechtergleichheit der französischen Organisation 5050×2020. Darin verspricht das Festival Transparenz im Umgang mit seiner Personalpolitik und der jährlichen Filmauswahl. Ein zentrales Detail unterscheidet Venedigs Erklärung allerdings von jenen der anderen Festivals. So erklärt Venedig nicht die Arbeit hin zu Diversität aufzunehmen. Stattdessen lautet die Formulierung, dass es diese bereits begonnene Arbeit weiterführen wolle.

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