6.11.2019: Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat den nigerianischen Beitrag im Rennen um den Oscar für den Besten Internationalen Film 2020 disqualifiziert. Das berichtet The Wrap.

Das Problem: Der Film unter dem Titel Lionheart sei nur zum Teil in der nigerianischen Sprache Igbo gedreht, hauptsächlich jedoch auf Englisch. Das verletze die Regeln der Academy, die festschreibt, Nominierte in der Kategorie müssten einen mehrheitlich fremdsprachigen Dialog beinhalten. Erst in diesem Jahr wurde die Sektion von Bester Fremdsprachiger Film in Bester Internationaler Film umbenannt.

Bei Lionheart handelt es sich um den ersten nigerianischen Film im Oscarrennen. Es ist das Regiedebüt der Schauspielerin Genevieve Nnaji, die im Film auch die Hauptrolle einer jungen Frau übernimmt, die die Firma ihres Vaters erbt und sich in einer Männerdomäne durchsetzen muss. Lionheart steht aktuell auf Netflix.

Die Academy hat den Film nicht im Vorfeld der Bekanntgabe der Nominierungs-Anwärter am 7. Oktober 2019 disqualifiziert. Stattdessen fand erst kürzlich eine Sichtung statt, auf die die Entscheidung folgte. Sie wurde an die Mitglieder der Academy am vergangenen Montag in einer eMail bekanntgegeben. Damit konkurrieren nun nicht mehr rekordhafte 93 Filme um einen Oscar als Bester Internationaler Film, sondern lediglich 92 — wie bereits im Jahre 2017. Ohne Genevieve Nnaji sind noch 28 Filme von Regisseurinnen im Rennen, nach wie vor ein Rekord.

Zuvor wurde bereits der afghanische Beitrag Hava, Maryam, Ayesha von Sahraa Karimi disqualifiziert. In diesem Fall hatte die Academy Vorbehalte gegenüber der Legitimation des afghanischen Auswahlkomitees.