When the Persimmons Grew (2019)

Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen und immer wieder Warten, den Kopf in die Hände gestützt. Es ist ein intimes, wie stillstehendes Zeitregime, in dem der Regisseur seine melancholische Mutter bei Besuchen im aserbaidschanischen Heimatdorf antrifft. Und so dauert es auch eine gefühlte Ewigkeit und viele Reihen getrockneter Dattelpflaumen, ehe hinter der zärtlichen Obsession des filmenden Sohnes die lange unterdrückten Vorwürfe endlich zu Worten werden. Den fest entschlossenen Blick der Vorfahren aus den fleckigen Fotoalben haben beide nicht geerbt. Doch auch Baydarov muss sich irgendwann eingestehen: „Nur hier bin ich selbst Zeit.“ Den im Garten spielenden Kindern muss das keiner erklären.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/when-the-persimmons-grew-2019