Up the Mountain (2018)

Blühenden Bäumen ausweichend ziehen zwei Ochsen einen Pflug hinter sich her. Eine Frau pflückt Blätter auf dem Feld, um sie dann zum Trocknen aufzuhängen. Die gesamte Kleinstadt versammelt sich, um einer Drachentanz-Darbietung beizuwohnen. In Dali, in der Provinz Yunnan im Süden Chinas gelegen, geht das Leben einen langsamen Gang. Den Landschaften mit ihren leuchtenden Farben wohnt eine ursprüngliche Schönheit inne. Das hat auch Zeichenlehrer Jianhua Shen erkannt, der sich mit seiner Familie an diesem Ort niedergelassen hat. Regisseur Yang Zhang begleitet ihn. Shen findet dabei nicht nur Inspiration in dem Reichtum, den die Natur bereithält, sondern gibt sein Handwerk an die Bewohner weiter. Vor allem die älteren Frauen finden Gefallen am Zeichnen. So, wie Regisseur Zhang ihre Arbeit mit der Kamera dokumentiert, halten sie ihre Umgebung in ihren Bildern fest. Traditionell farbenfroh bekleidet gehen sie den feierlichen Zeremonien gleichsam nach wie ihren täglichen Erledigungen. Den Linien ihrer Bildern, ihren Liedern und Konversationen folgt die Kamera. Mit seinen Bildern meditiert Zhang über den Sehnsuchtsort, an dem sie alle leben. Doch diesem einfachen Leben können nicht alle etwas abgewinnen. Shens Protegé Dinglong Zhao fühlt sich von der urbanen Vergangenheit seines Meisters angezogen und sehnt sich nach der Großstadt, weit weg von der Gemächlichkeit seiner Heimat. Doch als Zuschauer würde man am liebsten sofort nach Dali ziehen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/up-the-mountain-2018