Feuerwehrmann Sam - Achtung Außerirdische! (2016)

Spannende Begegnungen der dritten Art

Eine Filmkritik von Falk Straub

Mit seinem Abenteuer Helden im Sturm feierte Feuerwehrmann Sam im Januar 2016 in Deutschland und in Österreich sein Kinodebüt. Nicht einmal ein Jahr später bekommt es der stets geerdete Titelheld jetzt in Achtung Außerirdische! mit extraterrestrischen Besuchern zu tun.

Wenn Sam sein Einsatzfahrzeug durch die engen Straßen seiner Heimat steuert, dann sitzt er rechts. Ein Detail, das nicht jedem (kleinen wie großen) Zuschauer sofort ins Auge sticht. Pontypandy, der Name des malerischen Küstenstädtchens zwischen Wiesen, Wäldern, Bergen und dem Meer, verrät es jedoch: Der tapfere Brandbekämpfer stammt von der Insel, genauer gesagt aus Wales. Dort flimmert der Held schon seit 1985 in zehnminütigen Episoden über die Fernsehschirme – zunächst als Puppe im Stop-Motion-Verfahren, mittlerweile recht simpel animiert. In Deutschland waren die ersten Staffeln zunächst nur auf Videokassette zu haben. Seit einem Jahrzehnt ist Feuerwehrmann Sam aber auch hierzulande fester Bestandteil der TV-Landschaft.

In seinem zweiten Kinoabenteuer wird die besonnene Art des Titelhelden gehörig auf die Probe gestellt. Denn gleich mehrere Bewohner, allen voran der siebenjährige Norman Price, der schon so manchen Einsatz verursacht hat, haben fliegende Untertassen gesichtet. Das ruft den Forscher und Fernsehmoderator Buck Douglas auf den Plan, der seinen nächsten Beitrag in und über Pontypandy dreht. Während Sam kühlen Kopf bewahrt und die Hysterie um die angeblichen Marsmännchen misstrauisch beäugt, hat das Alienfieber selbst seinen Kollegen Elvis Cridlington infiziert. So mancher der selbsternannten Weltraumdetektive begibt sich auf der Jagd nach den Außerirdischen in große Gefahr. Doch Sam ist stets zur Stelle. Mit der frisch eröffneten Bergwacht samt Helikopterpilot Tom Thomas hat er zudem tatkräftige Unterstützung.

Auch auf der großen Leinwand richtet sich Feuerwehrmann Sam an das ganz kleine Publikum. Reichlich dramatisch geht es dennoch zu. Und angesichts der vielen Charaktere können Zuschauer, die Pontypandys Bewohner bislang noch nicht kannten, schon einmal den Überblick verlieren. Denn die Drehbuchautoren Laura Beaumont und Paul Larson nutzen die 60 Minuten, um gleich mehrere miteinander verwobene Handlungsstränge und brenzlige Großeinsätze zu Lande, zu Wasser und in der Luft unterzubringen. Regisseur Gary Andrews setzt das dynamisch um, indem er in der Animation flotte Kamerafahrten, -schwenks und -flüge imitiert. Witzige Episoden um die Pizzabäckerin Bella Lasagne lockern zwischendurch die Stimmung. Dass sich die Geschichte dabei ein bisschen zu sehr von Rettungsaktion zu Rettungsaktion hangelt und Figuren und Hintergründe so einfach wie möglich gestaltet sind, dürfte aber wohl nur das erwachsene Begleitpublikum stören. Für die Zielgruppe rettet Sam auch dieses Mal den Tag und hat wie immer ein paar kluge Ratschläge mit im Gepäck.
 

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/feuerwehrmann-sam-achtung-ausserirdische-2016