Origin - Spirits of the Past

Die Natur schlägt zurück – mal wieder

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die Neuauflage des Animes aus dem Jahr 2006 gibt es auf DVD und Blu-ray. Letztere ist zu bevorzugen, gibt es doch nur hier umfangreiche Extras – Featurettes über die Premiere, Interviews mit den Synchronsprechern und mehr –, die neben dem besseren Bild natürlich ein Verkaufsargument sind. Der Film selbst? Durchwachsen, da er seine Botschaft mit dem Holzhammer präsentiert.
300 Jahre in der Zukunft ist das Ökosystem komplett aus dem Gleichgewicht geraten. Der Wald ist lebendig geworden und führt unerbittlich Krieg gegen die Menschheit. Als Agito unter der Erde das Mädchen Toola, das seit den alles verändernden Experimenten dort unten geschlafen hat, erweckt, ändert sich alles. Toola wird von Menschen entführt und Agito bittet den Wald um Hilfe. Dieser versieht Agito mit Superkräften, die jedoch drohen, ihn in einen mutierten Baum zu verwandeln. Aber er riskiert alles, um Toola zu finden.

Es ist eine Spielart des Animes speziell im Science-Fiction-Genre, immer wieder Ökobotschaften einzubauen. Oder anders gesagt: komplette Geschichten um die Idee der Rettung der Umwelt aufzubauen. Zu häufig fehlt dabei das rechte Ziel und Maß. Auch bei Origin – Spirits of the Past findet man nicht den Mittelweg, sondern verfällt ins Extrem. Das Thema "Mensch gegen Natur" ist längst ausgereizt. Dementsprechend gestaltet sich dieser Streifen auch wie ein Potpourri populärerer Stoffe wie Nausicaä oder Final Fantasy. Neues gewinnt er der Thematik dabei nicht ab, stattdessen versucht er, mit Rasanz zu punkten, schafft es dabei aber nie, das Interesse des Zuschauers zu wecken und aufrechtzuerhalten.

Ist der erste Akt noch ganz gelungen und lässt sich Zeit, die Figuren ordentlich einzuführen, verfällt der Film danach in ein irrsinniges Tempo, bei dem einiges an Exposition verloren geht. Ebenso fühlt man sich beim Betrachten des Animes. Verloren, so dass die ohnehin nicht besonders ausufernde Laufzeit deutlich länger erscheint.

Origin – Spirits of the Past ist in erster Linie eine Ansammlung sattsam bekannter Klischees. Das Einzige, das wirklich für den Film spricht, ist die gelungene Animation, die auch fast ein Jahrzehnt nach ihrer Entstehung nichts von ihrem Reiz verloren hat. Schade nur, dass keine bessere Geschichte genutzt wurde, um die Zeichenkunst auch gebührend ins rechte Licht zu rücken.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/origin-spirits-of-the-past