Hokus Pokus Willi Wiberg (Blu-ray)

Der erste Spielfilm zur schwedischen Kinderbuchreihe

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Nachdem Studiocanal im März mit Willi Wiberg Vol. 1 – Bist du König? zum ersten Mal die Alltagsabenteuer des kleinen schwedischen Jungen und seines alleinerziehenden Vaters aus dem Fernsehen auf DVD herausgebracht hat, folgte im April mit Willi Wiberg Vol. 2 – Bist du Erfinder? nicht nur der zweite Teil der kurzen Episoden um die Zwei-Mann-Familie, sondern mit Hokus Pokus Willi Wiberg auch gleich der erste Kinospielfilm zu den populären Geschichten von Gunilla Bergström, in denen der Kinderheld ursprünglich Alfons Åberg heißt. In Deutschland allerdings schaffte es der ausführliche, zusammenhängende Willi-Wiberg-Film nicht auf die ganz große Leinwand, ist aber nun wahlweise auf DVD oder Blu-ray zu sehen.
Der Wunsch, den Willi Wiberg nunmehr als Schuljunge zu seinem allerwichtigsten erhebt und mit einigem Engagement verfolgt, ist ein absolut typisches Begehren für viele Kinder in seinem Alter: Ein Hund soll es sein, ein eigener Hund, der bei ihm und seinem sanft-pädagogischen Vater lebt und um den Willi sich selbstverständlich sorgfältig und hingebungsvoll kümmern will, trotz Papas Einwand, er sei dafür "noch zu klein". Diese Killerphrase, die er auch oft von älteren Kindern hören muss, kann Willi ohnehin nicht leiden, zumal er nun schon fast sieben Jahre alt ist und sich die Verantwortung für ein Haustier absolut zutraut. Das beweist er auch, als er sich gelegentlich um den kleinen Hund eines ehemaligen Nachbarn kümmern darf.

Da sich auf dem Wege der Vater-Sohn-Kommunikation in dieser Angelegenheit keine Fortschritte in Willis Sinne abzeichnen und auch seine kleine Barschaft nicht ausreicht, um einen Hund anzuschaffen, verfällt das pfiffige Kerlchen auf eine ganz spezielle Idee: Das Herrchen seines Pflegehundes kennt sich nämlich bestens mit Magie aus, und so bittet Willi den alten Zauberer, ihm schlichtweg auf diese Weise einen Hund zu bescheren. Doch so unkompliziert, wie es zunächst klingt, gestaltet sich die Angelegenheit keineswegs. Willi muss einerseits erfahren, dass Zauberei meist nur eine Illusion ist, und andererseits lernen, dass nicht alle Methoden zur Wunscherfüllung akzeptabel sind...

Auch wenn sich der erste Spielfilm um den kleinen schwedischen Jungen hauptsächlich dem Thema "Kind wünscht Hund" widmet, transportiert er dennoch auch andere wichtige Elemente und Ereignisse aus der Welt Willi Wibergs. Konflikte mit der eigenen Aufrichtigkeit, dem liebevollen Papa und auch älteren Kindern in Schule und Nachbarschaft finden hier einen sorgfältig gestalteten Entfaltungsraum, der allerdings bei Zeiten allzu deutlich vom pädagogischen Zeigefinger dominiert wird. Doch ausgleichend dazu wirken die kindgerechten, humorigen und frisch-frechen Liedeinlagen, die das Geschehen reflektieren, die Dramaturgie interpunktieren und vor allem den ganz kleinen Zuschauern gefallen dürften.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/hokus-pokus-willi-wiberg-blu-ray