Die Rückkehr der Musketiere (DVD)

Wiedersehen mit alten Freunden

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Es ist schwer, die Magie wieder einzufangen, wenn der Originalfilm – oder in diesem Fall deren zwei – eine solch wundervolle Mixtur aus Abenteuer und Humor gewesen ist. Die drei Musketiere und Die vier Musketiere sind heutzutage Filme, auf die mit einem besonderen Gefühl der Nostalgie zurückgesehen wird. Auch für die Schauspieler und den Regisseur war dies so, doch jedwede Freude über die Rückkehr zu alter Glorie wurde durch einen verhängnisvollen Unfall zunichte gemacht.
20 Jahre sind vergangen, seit die vier Musketiere den Kardinal Richelieu besiegt haben. Die Wege der Vier haben sich getrennt, aber D’Artagnan sucht nach seinen Freunden. Er steht im Dienste des Kardinals Mazarin und soll einen gefährlichen Auftrag absolvieren: Den englischen König Charles I. vor der Exekution retten. Dafür braucht er die Hilfe seiner Freunde, aber nur zwei seiner Freunde wollen helfen, der vierte ist im Zweifel. Was folgt, ist das letzte große Abenteuer der Musketiere.

Roy Kinnear, der Planchet, den Diener der Musketiere spielt, starb während der Dreharbeiten bei einem Reitunfall. Danach fiel alle Leichtigkeit, die die Schauspieler empfunden haben mögen, von ihnen ab. Doch auch ohne das Wissen um diese Hintergründe ist Die Rückkehr der Musketiere kein Film, der den Vergleich mit den Originalen überstehen würde. Er müht sich redlich, aber schon die Geschichte macht dem allen einen Strich durch die Rechnung.

Der Film basiert auf dem zweiten Roman von Alexandre Dumas, der einen weniger klar umrissenen Plot besitzt und in sehr episodische Struktur verfällt. Bei der Adaption mühte man sich, diese Unebenheiten ein wenig auszubessern, nahm sich aber auch Freiheiten. So wurde aus Lady de Winters Sohn eine Tochter, gespielt von Kim Cattrall, die ihre Reize einsetzt, um die Musketiere zu verführen und zu verwirren.

Die Wirren rund um die französischen politischen Intrigen ohne klare Gut-Böse-Zeichnung machen es auch diesem Film nicht leicht. Im Grunde muss man den politischen Aspekt ausblenden und ihn als leichtes Abenteuer sehen, um einen Lustgewinn aus diesem Werk zu ziehen. Das Ergebnis ist besser, als man es vielleicht hätte erwarten dürfen, aber weit von der Leichtigkeit entfernt, die in den 1970er-Filmen vorherrschte. Vor allem ist es schön, die alten Recken wieder in Aktion zu sehen. Das mag nicht viel sein, für Fans der alten Musketiere aber allemal genug.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/die-rueckkehr-der-musketiere-dvd