Way of the Wicked - Der Teufel stirbt nie! (Blu-ray)

Der Schwippschwager von Damien Thorne

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Titel und Cover versprechen Okkult-Horror. Der ist in Way of the Wicked auch geboten, die amerikanisch-kanadische Produktion ist aber zu mindestens gleichen Teilen auch ein Teenie-Drama. Bei einer Besetzung mit Christian Slater und Vinnie Jones erwartet man nicht viel, da die beiden sich in fast allem verdingen, für das es einen Gagenscheck gibt. Aber im Rahmen seiner Möglichkeiten gestaltet sich dieser "Damien in der High School"-Verschnitt ganz gut.
Als der kleine Robbie von einem Jungen schikaniert und angegriffen wird, fällt dieser schließlich tot um. Der Priester Henry (Christian Slater) vermutet, dass Robbie mehr als nur ein gewöhnliches Kind ist. Fünf Jahre später kehrt Robbie in die Stadt zurück und versucht, die Freundschaft zu Heather wieder aufleben zu lassen. Deren Freund gefällt das nicht, weswegen er ihn angreift. Wie Jahre zuvor bei dem Jungen fängt auch Greg an zu bluten, während Robbie ihn nicht angefasst hat. Henry ist sicher, in ihm die Verkörperung des Anti-Christen zu sehen, aber hat er damit wirklich recht?

Wirklich überraschend ist an diesem Film nichts, noch nicht mal der große Twist am Ende. Tatsächlich gestaltet sich Way of the Wicked als Potpourri üblicher Genre-Versatzstücke. Das könnte sich langweilig gestalten, aber funktioniert hier auf einer mediokeren Ebene. Das heißt, wirklich langatmig gestaltet sich der Film nie. Es passiert genug, um das Interesse des Zuschauers zu halten, nur mehr als Durchschnitt ist aufgrund einigen Füllmaterials eben nicht drin. Immerhin schlagen sich Jones und Slater besser als üblich, man sieht ihnen das Desinteresse nicht direkt an.

Sicherlich ist man bei Das Omen besser aufgehoben, aber man kann seine Zeit auch deutlich schlechter verbringen als mit Way of the Wicked. Genre-erfahrenen Zuschauern kann das Skript von Matthew Robert Reilly natürlich nichts vormachen. Wo die Protagonisten noch rätseln und grübeln, weiß man spätestens bei Beginn des zweiten Akts, wie der Hase läuft. Damit einher gehen aber auch ein paar plotbedingte Ungereimtheiten, die den Verdacht nahelegen, dass der Twist erst spät in die Geschichte eingefügt wurde. Oder aber es interessierte schlicht und ergreifend niemanden, die zuvor gekommenen Diskrepanzen auszuräumen.

Way of the Wicked ist gefällige, anschaubare Dutzendware mit bekannten Gesichtern und talentierten Newcomern. Speziell Jake Croker mit seinem intensiven Starren und der Damien-Thorne-Gedenk-Darstellung ist eine Erwähnung wert. Und sonst? Alles beim alten im Wirkungsfeld des Anti-Christen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/way-of-the-wicked-der-teufel-stirbt-nie-blu-ray