Drei Meter über dem Himmel (2010)

Hach ja, die Liebe kann so weh tun…

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Mit vier Jahren Verspätung präsentiert Capelight nun den spanischen Kinoerfolg Drei Meter über dem Himmel. Das Rad erfindet diese Teenie-Romanze nicht, und mit zwei Stunden Laufzeit ist er einen Tick zu lang geraten, aber ein bisschen mehr Substanz als üblich ist schon vorhanden, behandelt der Film doch nicht nur die Liebschaft zweier Menschen, sondern auch die aufkommende Familiendynamik, wenn der Nachwuchs flügge wird.

Babi ist ein wohlbehütetes Mädchen, Hugo ein Rebell, der illegale Motorradrennen fährt und wegen Körperverletzung vorbestraft ist. Als sie sich kennen lernen, ist ihm klar, dass sie bald auf ihn fliegen wird. Aber Babi kann sich gar nicht vorstellen, mit diesem Proleten zusammen zu sein. Aber das Herz will, was es will, und schon bald ist es um Babi geschehen. Hugo und Babi werden ein Paar, doch hat ihre Beziehung, die von den Eltern nicht gerne gesehen wird, überhaupt eine Zukunft?

Drei Meter über dem Himmel ist natürlich die Art Film, über die sich leicht die Nase rümpfen lässt. Immerhin folgt die spanische Produktion durchaus dem gängigen Muster des Genres, nennenswerter Unterschied zu amerikanischer Massenware ist auch nur durch das Barcelona-Setting gegeben, das mit ein paar wirklich schönen Bildern daherkommt. Den Soap-Opera-Elementen muss man natürlich gewachsen sein, sie sind aber auch natürlicher Bestandteil dieser Art von Geschichte, wobei sich durchaus auch ein paar Momente echter Filmmagie ergeben.

Die Beziehung der beiden Hauptfiguren ist süß, ein bisschen klischiert, aber immer unterhaltsam gestaltet. Die Probleme, die sich ihnen in den Weg stellen, sind nicht wirklich origineller Natur. Und ja, man ist versucht, Don Jon recht zu geben, denn diese "chick flicks" funktionieren letztlich auch nicht nach einem anderen System als Pornos. Die Handlung ist auf die romantischen Höhepunkte ausgelegt, liefert diese aber eben auch ab. Kein Meisterwerk, aber ein alles in allem ordentlicher Film, der mit Ich steh auf dich auch schon ein Sequel bekommen hat. Einen kleinen Ausblick auf diesen Film gibt es im Bonusmaterial der Blu-ray, die ansonsten mit Making Of, Musikvideo und Trailer aufwartet.

Die Finanzierung des Films dürfte wohl großteils über das Product Placement geschehen sein. So offensiv und störend wie hier fällt Werbung sonst selten auf, die Lust auf Coca Cola wird dadurch aber wahrlich nicht gesteigert …
 

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/drei-meter-ueber-dem-himmel-blu-ray