Haus der verlorenen Seelen

Gediegener Grusel

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Das Haus der verlorenen Seelen ist eine Fernsehproduktion aus dem Jahr 1998, die auf sanften Grusel und viel Atmosphäre setzt. Weder mit Insidious, noch mit Poltergeist hat der Film große Ähnlichkeit, wie das Backcover Glauben machen will. Am ehesten ist er mit Orson Scott Cards Roman Lost Souls vergleichbar, teilen sich Film und Roman doch einige Gemeinsamkeiten.
Victor Robinson (John Savage) und seine Familie ziehen aufs Land. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in dem einsam gelegenen Haus gehen merkwürdige Dinge vor. Im Garten zeichnen sich Abrisse von Menschen ab, die autistische Tochter beginnt zu singen und scheint mit ihren Bildern die Familie warnen zu wollen und Victor findet heraus, dass hier einst zwei Kinder ermordet wurden. Der Killer sitzt seit langer Zeit ein, aber Victor beschleichen Zweifel, dass der Richtige hinter Gittern sitzt. Könnte es sein, dass die Geister der toten Kinder an diesem Ort spuken, um die Robinsons auf eine drohende Gefahr aufmerksam zu machen?

In Scott Peters (V – Die Besucher) Drehbuch gibt es ein paar gruselige Momente, die Regisseur Jeff Woolnough gekonnt umzusetzen weiß, er funktioniert aber nicht als typischer Geister- und Gruselfilm, sondern verbindet diese Elemente mit einer klassischen Whodunit-Erzählung. Hier geht es in erster Linie darum, wer der Mörder der Kinder ist, die nicht ruhen können, bis dieser zur Strecke gebracht ist. Verdächtige werden genügend präsentiert, so ganz überraschend ist die Enthüllung am Ende aber nicht. Es ist letzten Endes immer derjenige, der am Unverdächtigsten ist.

Diesem Muster folgt auch Das Haus der verlorenen Seelen, aber das schmälert den Unterhaltungswert dieses überdurchschnittlichen Fernsehfilms nicht im Mindesten. Die Inszenierung ist dabei lebendig genug, um die Fernsehherkunft gar nicht erst spürbar werden zu lassen.

Das Originalformat des Films ist 1,33: 1. Auf der DVD ist der Film jedoch in 1,85:1 abgelegt. Dabei wurde das Originalbild lediglich maskiert. Bisweilen ist das auffällig, wenn die Bildkomposition etwas arg gedrungen wirkt, weil oben und unten zu wenig Freiraum gelassen wird. Für Nutzer eines 16:9-Fernsehers ist das anamorphe Format in Ordnung, alternativ das Originalformat zu bieten, hätte man aber schon erwarten können.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/haus-der-verlorenen-seelen