Hochzeitsnacht mit Hindernissen

Harmlos, aber charmant

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Die britische Produktion Hochzeitsnacht mit Hindernissen basiert auf einem Bühnenstück von Bill Naughton, der seinerzeit auch die Vorlage für Alfie ersann. An diesen Klassiker reicht die Verfilmung nicht heran, Naughton versah sein Stück aber durchaus mit mehr als nur oberflächlichen Unterhaltungsreizen. Etwas, dem die Verfilmung auch Rechnung trägt.
Atul und Vina heiraten, doch das nachfolgende Fest gerät außer Rand und Band, als sich sein Vater sinnlos betrinkt. In der Hochzeitsnacht ist Atul dann von der Nähe seiner Eltern so gehemmt, dass nichts passiert. Tags darauf wird es nicht besser, denn das frische Ehepaar kann doch nicht in die Flitterwochen, sondern zieht stattdessen bei Atuls Eltern ein. Damit nicht genug, verschwören sich Familienmitglieder und Nachbarn dazu, das Paar am Vollzug der Ehe zu hindern …

Trotz des indischen Ensembles ist Hochzeitsnacht mit Hindernissen kein Film, der nach klassischen Bollywood-Mustern erzählt wäre. Fans werden jedoch in Details immer wieder auf Bollywood verwiesen, nicht zuletzt, weil Atul Filmvorführer ist und entsprechende Werke vorführt.

Stereotypen nutzt auch dieser Film – ein Umstand, der einigen britischen Filmen mit indischem Cast inne ist – , sie werden aber nie so übertrieben eingesetzt, als dass sie stören würden. Sie werden auch als Katalysator einer Geschichte genutzt, in der die Konflikte zwischen Alt und Jung, Ost und West und Moderne und Tradition für eine warmherzig charmante, aber letzten Endes auch gänzlich harmlose Komödie genutzt werden.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/hochzeitsnacht-mit-hindernissen