Playback

Wenn Langeweile tödlich ist…

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wer Shocker, Killer im System oder auch Pentagramm kennt, der wird bei Playback nicht befürchten müssen, in irgendeiner Weise überrascht zu werden. Nur in einer Beziehung hebt der Neuling im Quartett sich doch ab: Es ist kein typischer Serienkiller, sondern das Böse, das hier sein Unwesen treibt.
Vor 15 Jahren tötete der Teenager Harlan Diehl seine Familie und filmte das Geschehen mit einer Kamera. Heute will ein Schüler, dessen Traum es ist, Regisseur zu werden, den Fall filmisch für ein Referat aufbereiten. Doch hätte er nie geahnt, dass es damals nicht mit rechten Dingen zuging und die böse Präsenz, die Harlan einst zum Mörder machte, noch immer existiert. Sie springt über die Kameratechnik von einem Körper zum nächsten und wird in dem zwielichtigen Quinn wiedergeboren. Das Morden beginnt erneut.

Das Cover verspricht Christian Slater, der Film zeigt ihn kaum. Er hat nur eine Nebenrolle als perverser Polizist, der für Videos mit Schulmädchen in Umkleidekabinen gutes Geld bezahlt. Seine Figur ist für Playback vollkommen irrelevant. Darum wird sie auch mit Leichtigkeit aus der Geschichte herausgenommen, so dass das Gefühl bleibt, man hätte diesen B-Plot überhaupt nur eingewoben, um einen halbwegs bekannten Schauspieler für diese Rolle anheuern zu können.

Ansonsten gibt sich Playback wie ein handelsüblicher Slasher-Film, nur dass die Kills wenig spektakulär sind und der Mörder nicht über eine eigene Gestalt verfügt, sondern die Körper anderer nutzt. Während man daraus durchaus Spannungspotenzial hätte beziehen können, bleibt dies im fertigen Film komplett auf der Strecke. Als Zuschauer ist man den Protagonisten immer voraus – entweder, weil man nur zu gut weiß, in wem das Böse nun steckt, oder, weil sich das Ganze unglaublich vorhersehbar gestaltet.

Playback fängt einigermaßen interessant an, nur um dann schnell zu verflachen. Der titelgebende Effekt wird nach der einleitenden Sequenz einmal kurz eingesetzt, das aber letztlich auch nur, um einen visuell netten Moment zu haben und dem Titel wenigstens halbwegs gerecht zu werden. Farblose Figuren, magere Spannungsmomente und eine wirr erzählte Geschichte sind es, die Playback den Todesstoß versetzen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/playback