Contraband

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Ein temporeicher Actionknaller ist er geworden, der neueste Streich den Co-Produzent und ehemals Unterhosenmodel Mark Wahlberg da produziert hat. Erstklassig besetzt, vor Schauwerten nur so strotzend und beinahe unablässig das Gaspedal durchtretend – das ist Contraband. Dass Hauptdarsteller Wahlberg (4 Brüder) einen Film alleine schultern kann, hat er nicht erst durch den starken One-Man-Army Film Shooter oder den unterbewerteten The Happening bewiesen. Zwar ist die Story von Contraband nicht gerade Oscar-verdächtig (ehemaliger Krimineller muss einen letzten Job ausführen, um den Bruder seiner Frau zu retten), doch geht es hier auch eher um das "wie". Und das kann sich sehen lassen...
Chris Farraday (Mark Wahlberg) war früher mal einer der besten und gerissensten Schmuggler unter den besten der gerissenen Schmuggler. Jetzt lebt er mit Frau (Kate Beckinsale, Underworld) und zwei Söhnen zurückgezogen und verkauft Alarmanlagen. Als der Bruder seiner Frau (Caleb Landry Jones) sich übernimmt und einen Drogendeal vermasselt, steht Gangsterboss Briggs (ein herrlich durchgedrehter Giovanni Ribisi, Avatar) auf der Matte. Um Andy zu helfen, muss Chris eine letzte große Nummer abziehen. Sollte das nicht funktionieren, ist auch Chris' Familie in Gefahr. Und die Uhr tickt.

Contraband lässt sich kurz und leider etwas klischeehaft Zeit, seine Hauptfiguren aufzustellen. Dann geht auch schon der Actionteil los. Über Panama soll via Containerschiff Falschgeld nach New Orleans geschmuggelt werden. Wie Chris und seine Männer diesen Deal durchziehen, der auch noch haarsträubend schief geht und dann doch noch irgendwie klappt, ist schon das Geld für die DVD wert. Und wenn dann noch ein durchgedrehter Drogenbaron, der mit unserem Helden eigentlich befreundet ist, diesen mit zu einem Überfall schleppt, der auch noch extrem bleihaltig in die Hose geht und wie Chris wieder aus dieser Nummer rauskommt, das ist schon großes Actionkino. Dazu kommt noch ein leider viel zu vorhersehbarer "story twist". Aber die Trefferzahl in Contraband liegt einfach zu hoch, um sich an den wenigen Ausrutschern und Löchern im Drehbuch zu delektieren. Der fulminante Trailer verspricht nicht zu viel. Contraband ist schon jetzt eines DER Actionhighlights des Jahres.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/contraband