The Stepfather

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Zeitnah zum Start des eher zwiespältig aufgenommenen Remakes, bringt epiX noch einmal den original The Stepfather von 1986 in guter Qualität heraus. Leider fehlt jegliches Bonusmaterial, dafür hat der Film einen guten Ton und ein sauberes Bild und ist – gefühlt - uncut.
Jerry Blacke (Terry O'Quinn) ist ein nach außen hin bieder-sympathischer Familienmensch; traditionelle Werte sind das A und O, alles muss ordentlich sein, der Vater hat das Sagen im Haus. Doch Jerry hat ein dunkles Geheimnis: Er ist ein Psychopath, der der perfekten Familie hinterher lechzt. Und so nistet sich Jerry immer wieder in Familien ein, in denen Ehemann fehlt, und spielt Vater. Bis ihm wieder etwas nicht in den Kram passt... Und gerade heute ist Jerry wieder frei geworden und guckt sich sogleich die alleinerziehende Susan (Shelley Hack) aus, die mit ihrer Tochter Stephanie (Jill Schoelen) in einem hübschen Haus wohnt. Doch Stephanie spürt ein Unwohlsein in Jerrys Nähe und wird so für diesen eine ernste Bedrohung.

Der manchmal holprige Klassiker mit dem späteren Lost-Star Terry O’Quinn als mörderischem Stiefvater, überzeugt trotz seines Alters in beinahe jedem Moment. Abrupte Gewaltausbrüche, unterkühlte Blicke und sich langsam ausbreitender Wahnsinn – so muss ein Psychopathen-Thriller sein. Allein die großartige Anfangsszene, in der sich O'Quinn im Badezimmer zurecht macht und dann über die gerade niedergemetzelte Familie nach draußen geht, um sich neue Opfer zu suchen – toll! The Stepfather ist eine kleine, fiese Satire auf den amerikanischen Durchschnittsbürger. Und man sollte lieber das Geld für ein Ticket des Remakes lieber in diese DVD-Veröffentlichung investieren.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/the-stepfather