Prom Night

In den 1980ern blühte das Geschäft an der Kinokasse mit schnell und billig runtergekurbelten Teen Slashern. John Carpenters Klassiker Halloween trat die Lawine los, dessen Fortsetzungen und die Freitag, der 13.-Filme walzten sie aus, Ende der 1980er war die Luft schließlich raus. Von Tarantino zum besten Slasher aller Zeiten (in einer wohl ziemlich feuchtfröhlichen Stunde) geadelt, erlebte ein kleiner Film im letzten Jahr sein großes Hollywood-Remake. Das Original kann aber auch heute noch gut unterhalten und lässt nostalgische Gefühle aufkommen. Denn Look und Atmosphäre von Prom Night sind so dermaßen 1980er, dass es wieder Spaß macht.
Die Story ist – natürlich - schnell erzählt: Eine Gruppe Kinder spielt in einem alten Schulgebäude verstecken. Ein kleines Mädchen will mitspielen und stürzt dabei, mehr oder weniger unbeabsichtigt, aus dem Fenster und stirbt. Die Kinder schließen sofort und naseweis einen Pakt, dass keiner was erzählen wird und verduften. Sechs Jahre später steht die Prom Night, also der Abschlussball, an. Und ein maskierter Killer kündigt bei den damaligen Tätern, alle nun reife und notgeile Teenager, ihr nahes Ende an...

Prom Night wurde hauptsächlich durch die prominente Hauptdarstellerin Jamie Lee Curtis (The Fog, True Lies) und ihren 'Dad' Leslie Nielsen (Die nackte Kanone) nicht vergessen. Die klassische Struktur der Story wurde in den Folgejahren immer wieder von Filmen wie Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast kopiert. Doch bei Prom Night funktioniert das Konstrukt noch recht gut. Es wird, trotz erstaunlich wenig Gemetzel, kaum langweilig. Die Kamera fängt dunkle Schulflure ein, die Schulball-Klamotten der Mädchen sind oft zum schreien peinlich und die Dialoge unfreiwillig komisch. Zum Beispiel die Mädchentoiletten-Unterhaltung über den ersten Sex: "Das haut dich total um, mehr als ein Joint."

Prom Night ist ein unterhaltsamer Wer-ist-der-Mörder-Teen Slasher aus den 1980ern, der Spaß macht und Genrefans bestens bedient. Bild und Ton sind digital überarbeitet und trotz nicht vorhandenem Bonusmaterial eine Sternstunde der Cult Horror Classics aus dem Hause Splendid.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/prom-night