Streets of Blood

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das Cop-Drama ist ein beliebtes Spielfeld für allerlei Filme über den schmalen Grat zwischen Pflichterfüllung und Gier, zerbrochene Helden und der Frage, was ist Recht und mit welchen Mitteln darf man es durchsetzen. Filme wie zum Beispiel der tolle Dark Blue, der gutklassige Street Kings und der düstere Helden der Nacht haben sich des Themas bereits angenommen. Highlight wird wohl immer LA Confidential bleiben, doch spielt der nicht heute, sondern in den 1950ern. Streets of Blood sieht sich selbst in der Tradition des neuen Cop-Thrillers, doch spannend und besonders zwingend ist der Film trotz Starbesetzung nicht so wirklich.
Im New Orleans des Jahres 2005: Bei den Aufräumarbeiten der Katrinakatastrophe findet man die Leiche eines Polizisten. Schnell ist klar, dass der Cop ermordet wurde. Sein ehemaliger Partner Devereaux (Val Kilmer, Alexander, Spartan) leitet mit seinem neuen Kollegen Green (Curtis '50 Cent' Jackson, Get rich or die tryin') die Nachforschungen. Die beiden geraten immer tiefer in ein Netz aus Korruption und Gewalt. Dabei besuchen die Cops immer wieder Polizeipsychaterin Nina Ferraro (Sharon Stone, Basic Instinct, The Mighty), die ihnen ins Gewissen redet. Doch es dauert nicht lange und Green macht sich selbst die Finger schmutzig.

Die Verwüstungen des Hurricanes Katrina dienen Streets of Blood als Rahmenhandlung, doch wirkt das reichlich aufgesetzt, denn die Story hätte auch in Frankfurt am Main spielen können. Abgesehen davon weiß auch der aufmerksame Zuschauer irgendwann nicht mehr, wer was getan hat und warum nun wieder jemand erschossen, gejagt oder verhört wird. Klar, manche Actionszene hat Tempo, mancher Dialog Witz. Doch neben der hübschen, aber überflüssigen Sharon Stone regiert die Langeweile. Val Kilmer (in XIII – Die Verschwörung noch so toll) zeigt wenig Motivation, 50 Cent kann und wird nie spielen können und die Geschichte, die dümpelt mehr oder weniger vor sich hin. Man hat mit zunehmender Filmdauer das Gefühl, der Clip-Regisseur eines 50 Cent-Videos hat seinem Chef mal vorgeschlagen, auch einen Actionfilm zu drehen. Aber hippe Kameramoves heißen noch lange nicht Tempo und Rasanz... Leider ein klassischer Rohrkrepierer. Aber schön mal wieder Michael Biehn zu sehen, der hier eine kleine und zwielichtige Rolle hat.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/streets-of-blood