Book of Blood

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Clive Barker, der Mann hinter Kultfilmen wie Hellraiser, Candyman und Cabal – Die Brut der Nacht, ist ein Allround-Künstler, wie er im Buche steht. Er kreiert nicht nur Computer-Spiele, sondern schreibt auch ein Buch nach dem anderen. Die 'Bücher des Blutes' sind sein Opus Magnum: Sechs Bände mit teils gestörten, teils genialen Kurzgeschichten, die oftmals hart an der Schmerzgrenze vorbei schrammen. Book of Blood ist jedoch kein Episodenfilm, wie zunächst vom Rezensenten erhofft. Der Film nimmt die erste Geschichte des ersten Buches und liefert dem Fan einen richtig guten und phantasievollen Horrorfilm, dessen Ende irgendwie an das verspätete Einlaufen der Titanic in Ghostbusters erinnert. Was nicht negativ gemeint ist.
In einem uralten Haus inmitten der Stadt geschehen furchtbare Dinge. Für Dr. Mary Florescu (Sophie Ward) ein Grund, mit ihren Assistenten einige Untersuchungen zu machen. Doch erst mit Hilfe des Mediums Simon (Jonas Armstrong) erhält man teils erschreckende Resultate. Nach einigen schockierenden Ereignissen inklusive Selbstverstümmelung, befällt die Wissenschaftlerin dennoch der Verdacht, dass Simon ein Schwindler ist. Doch dieser hat die Rechnung ohne die wahren Geister des Hauses gemacht. Nicht sehr amused schlagen sie zurück...

Die Story in Book of Blood soll erzählen, wie Clive Barker zu seinen Geschichten kommt. Ein genialer wie cleverer Schachzug des Mannes, der uns den wegweisenden Horrorfilm Hellraiser samt Pinhead, dem Cenobiten-Anführer, brachte. Die Toten ritzen ihre Geschichten in die Haut eines Erwählten. Die teilweise recht harten FX entschädigen für die manchmal biedere, dennoch stilsichere Inszenierung von Fernsehregisseur John Harrison. Nach ruhigem Beginn und wohldosierten Schocks, legt Harrison immer wieder eine Schippe zu. Originelle visuelle Ideen und eine unheimliche Atmosphäre dürften Genrefans nicht enttäuschen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/book-of-blood