Der Goldene Nazivampir von Absam 2

Das Geheimnis von Schloß Kottlitz

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Einen etwas anderen Diplomfilm hat Regisseur Lasse Nolte mit Der goldene Nazivampir von Absam 2 abgeliefert. Handeln die üblichen Abschlussfilme doch meist von Beziehungen, Adoleszenz und Drama. Nicht so vorliegender 45 Minüter. Nazicomedy und Mystery stehen auf den Fahnen der Filmemacher. Und ganz in der Tradition von Indiana Jones' Suche nach der Bundeslade bzw. dem Heiligen Gral, geht es um die Suche der Nazis nach einem Weg, die Weltherrschaft zu erlangen.
Schreibtischtäter William Blazkowicz (Daniel Krauss) ist beim Geheimdienst der US-Armee der einzige Spezialist für Okkultes. Das bringt ihm den nicht gerade beneidenswerten Job ein, sich nach Österreich zu begeben. Im dortigen Schloss Kottlitz sollen seltsame Dinge vor sich gehen. Der Geheimdienst hat Dokumente der Nazis abgefangen, aus denen hervorgeht, dass die Deutschen irgendetwas mit Vampiren im Schilde führen. Der völlig frontunerfahrene Blazkowicz schafft es tatsächlich ins schwerbewachte Schloss – und stolpert vor Ort von einem Fettnapf in den nächsten...

Da Der goldene Nazivampir von Absam 2 ein Abschlussfilm ist, kann man nicht davon ausgehen, dass hier mit einem großen Budget gearbeitet wurde. Das Aufwändigste dürfte somit der animierte Konvoi samt Panzer zu Beginn gewesen sein. Auch Kostüm und Ausstattung holen das Maximale aus ihren Mitteln heraus. Und auch die Kamera von David Emmenlauer muss sich nicht verstecken. Doch leider zünden viele der Gags nicht bzw. waren im Drehbuch sicher weit lustiger, als hier nun gezeigt. Auch überzeugt Hauptdarsteller Daniel Krauss (Keinohrhasen) zu keiner Minute. Seine quäkende Stimme passt so gar nicht ins Bild, nervt regelrecht. Und Oliver Kalkofe (Der Wixxer), mit dem als Gaststar geworben wird? Der steht nur kichernd und giggelnd herum. Leider völlig verschenkt. Zudem macht sich schon bald Langeweile breit, die bei einem gerade mal 45 Minuten dauernden Film natürlich richtig schmerzt. Bleibt noch das wirklich schön entworfene Cover-Motiv zu erwähnen, das seine Verbeugung vor dem Indiana Jones und der letzte Kreuzzug-Original kein bisschen verhehlt.

Trotz der genannten Mängel dürfte sich Regisseur Nolte mit diesem kurzen Spielfilm für höhere Weihen empfohlen haben. Mit so einem Projekt muss man nämlich erstmal durchkommen. Ach ja: Und es tat gut Ex-Kinderstar Hendrik Martz (Patrick Pacart) mal wieder auf dem Bildschirm zu sehen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/der-goldene-nazivampir-von-absam-2