Arn - Der Kreuzritter

Ein blutiges Mittelalter-Epos

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das nicht nur Hollywood das große Historienepos kann, beweist diese skandinavische Großproduktion eindrucksvoll. Arn – Der Kreuzritter protzt mit Schauwerten, blutigen Schlachten und dramatischer Liebe.

Im Jahr 1150 wird im Heiligen Land blutig gekämpft: Kreuzritter gegen Muslime, Mann gegen Mann. Unter den Kreuzrittern kämpft auch Arn Magnusson (Joakim Nätterqvist), ehrenvoller Sohn einer Adelsfamilie. Der junge Mann wurde Opfer einen finsteren Intrige in seiner Heimat Norwegen und wird zu 20 Jahren Kreuzrittertum verbannt. Zurücklassen muss er seine Geliebte Cecilia (eine Entdeckung: Sofia Helin). Auch sie wird ein Verschwörungsopfer und muss ins Kloster. Cecile ist nämlich einem anderen versprochen und da ihr Verlobter nicht einsieht, dass Cecile mit Arn glücklich ist, soll sie eben besser gar keiner haben. Doch Arn gibt nicht auf. Die Hoffnung, seine große Liebe wieder zu sehen, lässt ihn alle Strapazen überstehen. Nach blutigen Schlachten, die oft zu Gunsten der Muslime ausfallen, kehrt Arn zurück. Doch auch in seiner Heimat geht der Kampf weiter, denn neue Intrigen werden gegen ihn und seine – nun endlich mit der Geliebten vereint – Frau Cecile gesponnen.

Arn – Der Kreuzritter protzt nun wirklich mit großen Sets, detailverliebten Kostümen und dem großen Drama. Dabei ist der Film von Regisseur Peter Flint um einiges authentischer wie zum Beispiel ein Königreich der Himmel von Ridley Scott oder – natürlich – ein King Arthur aus der Jerry Bruckheimer-Schmiede. Und wie es sich für ein Mittelalterepos gehört, überschreitet Arn – Der Kreuzritter natürlich auch die zwei Stunden Grenze mühelos. Doch obwohl die vorliegende Fassung aus den beiden Filmen Arn: The Knight Templar und Arn: The Kingdom at Road's End zu einer zusammengeschnitten wurde, machen sich ein paar Längen bemerkbar. Auch wirkt Hauptdarsteller Joakim Nätterqvist nicht immer überzeugend. Dazu trägt natürlich auch nicht bei, dass der 20 Jahre Altersunterschied im Grunde nur mit einer langen Narbe und dreckigem Gesicht herbeigeredet wird.

Trotz genannter Mängel ist Arn – Der Kreuzritter Pflichtprogramm für Fans von Kostüm- und Mittelalterdramatik. Wobei klar gesagt werden muss, dass die Action nicht immer Vordergrund steht, sondern eher das Gefühlskino und verschwörerische Tuscheln in dunklen Gemäuern im Fokus von Drehbuchautor Hans Gunnarsson liegt.
 

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/arn-der-kreuzritter