Rache

Behäbige Vergeltung

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das Cover von Joe Ottings Action-Thriller Rache / Already Dead sieht schon mal ziemlich cool aus; ein geschundener Til Schweiger in verbissener Action, die Optik lehnt an Bullitt mit Steve McQueen an. Das dem nicht das Wasser gereicht werden kann, ist jedoch schon nach wenigen Minuten klar - trotz der super-edlen Optik.
Es ist ein Idyll, das Leben des Thomas Archer (Ron Eldard); sexy Frau (Marisa Coughlan), knuddeliges Kind, erfolgreicher Job. Doch es währt nicht lange und so kommt es, wie es kommen muss: Einbrecher töten das Kind und lassen die Ehefrau als psychisches Wrack zurück. Das Leben liegt in Trümmern und als selbst die Polizei nichts ausrichten kann, geht Archer auf das Angebot seines Psychiaters (!) ein: Er engagiert einen Trupp Söldner, um die Übeltäter aufzuspüren. Doch bald kommen ihm Zweifel. Kann er die Geister, die er gerufen hat, wieder zurück pfeifen?

Rache ist ein durchschnittlicher Action-Thriller, mit unnötig brutalen Gewaltszenen, ein paar netten Wendungen und gutklassigen Darstellern. Schweiger-Fans sollten sich nicht von dem Cover täuschen lassen. Der ehemalige Lindenstrassen-Darsteller spielt nur eine kleine Rolle. Bleibt sich zu fragen, warum Til Schweiger immer wieder bei solchen Durchschnittsfilmen mitmachen muss, wo er doch in Deutschland mit eigenen Arbeiten (Keinohrhasen, Wo ist Fred?) mehr als ordentliche Erfolge feiert.

Rache ist ein kleiner Film, der im Fahrwasser der jüngsten Schweiger-Erfolge nach Deutschland gespült wurde und eher behäbig, als "thrilling" ist. Hätte nicht nötig sein müssen, wird jedoch in so mancher Mädchen-WG für einen vergnüglichen Abend bei Weintrauben und Käse sorgen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/rache