Crime City Cops

Stadt des Verbrechens

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Eine actionreiche Ergänzung zum beliebten (und etwas überstrapazierten) Polizeifilm bietet Crime City Cops von Regisseur Kim Yu-jin. Die Action ist rasant inszeniert, der Humor mal fein, dann wieder zum Schenkel klopfen und die Charaktere lebensnah und nachvollziehbar. Zwar ist es für Europäer wieder einmal schwer die ganzen Personen auseinander zu halten (wir sehen für die Asiaten ja auch alle gleich aus), doch tut das dem Spaß keinen Abbruch.
Die Cops eines Polizeireviers einer koreanischen Großstadt, allen voran der erfahrene und altgediente Oh Yeong-dal und der heißsporniger Frischling Bang Je-su, haben nicht nur ihre zahlreichen privaten Problemchen mit der Ehefrau oder nervenden Kollegen, sondern auch handfeste im Job: Eine Gruppe Jugendlicher zieht seit Tagen durch die Straßen und erschlägt wahllos seine Opfer mit einer Eisenkugel, bevor sie diese ausrauben. Um die kaltblütigen Killer zu fassen, machen die Polizisten keine Gefangenen und spannen, wenn nötig, auch ihrerseits schwere Jungs ein, um ihr Ziel zu erreichen. Und die sind Feuer und Flamme auch mal auf der Seite der Guten zu stehen. Als die brutale Killergang immer dreister wird und in einem Nachtclub zwei Mädchen foltert und dann tötet, müssen langsam Ergebnisse her. Die Cops stoßen langsam an ihre Grenzen.

Crime City Cops ist ein Highlight unter der Masse an Cop-Filmen aus Asien. Einer der wenigen Wermutstropfen ist die plumpe Abhandlung einer Vergewaltigung. Man meint, der Regisseur wusste nicht, wie er damit umgehen sollte und hat sich in (unfreiwilligen) Humor geflüchtet. Es kann aber auch sein, die Synchro an dieser Stelle einfach nicht hinhauen will. Der "gewollte" Humor ist, wie oben angesprochen, hingegen besonders gelungen. Vor allem in bizarren Situationen, wenn zum Beispiel um einen Gefangenen gefeilscht wird, um die eigene Verhaftungsstatistik aufzubessern. („Gib ihn mir doch.“ - „Nein, ich will ihn behalten.“ - „Jetzt gib ihn ihm schon.“) Ein weiteres Highlight ist der schwule Bordellbesitzer, der auf einmal zum Hilfssheriff mutiert und auch mal was heldenhaftes machen will. Worauf hin er sämtliche Freunde und Partner zusammen trommelt und tatsächlich Erfolge aufweisen kann. Genrefans sollten in jedem Fall ein Auge riskieren.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/crime-city-cops