Elaan

Attacke

Eine Filmkritik von Marie Anderson

In diesem Bollywood-Action-Spektakel des indischen Regisseurs Vikram Bhatt aus dem Jahre 2005 geht es darum, Rache zu nehmen und gleichzeitig die üblen Machenschaften eines fiesen Kriminiellen ein für alle Mal zu stoppen. In dieser Mission findet sich eine illustre Truppe hübsch anzusehender Protagonisten zusammen, die gemeinsam dafür kämpft und selbstverständlich auch mitunter singt und tanzt, und auch die Poesie von Liebesumtrieben findet dem Genre entsprechend ihren üblichen Raum.
Der Gangster-Mogul Baba Sikandar (Mithun Chakraborty) organisiert von Europa aus sein internationales, kriminelles Imperium, das gerade den äußerst wohlhabenden Unternehmer Kantilal Shah um eine gewaltige Summe erpresst, mit der Drohung, ihn zu töten, falls er seine Weigerung zu zahlen nicht aufgibt. Während Karan (Rahul Khanna), der Adoptivsohn Shahs, seinem Vater davon abrät, zu zahlen, plädiert dessen Tochter Anjali dafür, um das Leben des geliebten Vaters nicht zu gefährden. Als dieser bald darauf tatsächlich blutrünstig ermordet wird, macht Anjali auch Karan dafür verantwortlich, der von nun an nur noch ein Ziel kennt: Baba Sikandar muss unschädlich gemacht werden.

Doch Karan allein besitzt weder die Kenntnisse noch die Fähigkeiten, um einem mit allen illegalen Wassern gewaschenen und streng bewachten Verbrecher das Handwerk zu legen, zumal die gigantische Aufgabe darin besteht, Sikandar lebendig nach Indien zu schaffen, damit er dort vor Gericht gestellt und verurteilt werden kann. So wendet sich Karan an den ehemaligen Inspektor Arjun (Arjun Rampal), der den kleinen Gangster Abhimanyu (John Abraham) aus dem Knast holt, der nur auf eine Gelegenheit wartet, um mit Sikandar abzurechnen, und zu den drei Männern gesellt sich noch die Journalistin Priya (Amisha Patel) auf der Jagd nach einer Sensationsgeschichte und schließlich auch Sonia (Miss Universe 2000 Lara Dutta), eigentlich die Geliebte Sikandars – ein skurriles Team, dessen unterschiedliche Persönlichkeiten auch schon mal intern aneinander geraten.

So bahnt sich das ebenso turbulente wie schwindelnd gefährliche Aufspüren des Gangsterbosses quer durch Europa an, von der Schneelandschaft der Alpen bis zu den Wasserstraßen in Venedig, währenddessen die wackeren Helden nicht selten an die Grenzen ihrer mentalen und physischen Kräfte gelangen, auch wenn zarte Liebeskeimungen ihnen derweil den einen oder anderen Auftrieb verleihen, und so lassen sie nicht nach, Sikandar so lange immer wieder zu verfolgen, bis sie ihn schließlich stellen können, doch der Mann muss letzlich nach Indien verfrachtet werden, was natürlich nicht freiwillig geschieht ...

Obwohl die Geschichte auf Grund der Möglichkeiten der Charaktere und Darsteller, des Action-Potentials und des zeitlichen wie finanziellen Spielraums absolut großzügig und sorgfältig angelegt sein könnte, ist Vikram Bhatt (Aetbaar, Speed) mit Elaan – der Titel bedeutet so viel wie Attacke – nur eine punktuell nicht üble und überwiegend aber doch recht kurzweilige Mischung aus romantischer Komödie und Actionfilm gelungen, was sich auch auf die für das Genre so essentielle Musik und die tänzerischen Choreographien bezieht.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/elaan