Phantoms

Die Rückkehr des Feindes

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Basierend auf Dean Koontz 1983 erschienenen Roman Unheil über der Stadt, drehte Joe Chappell 14 Jahre später die entschlackte Version der Horrormär um den "Alten Feind", der eine Kleinstadt heimsucht. Koontz übernahm auch selbst das Drehbuch und stutzte seine beinahe episch erzählte Geschichte selbst aufs Wesentliche herunter. Herausgekommen ist ein klassischer Grusler mit damaligen Teenstars, der exzellent unterhält und einem die eine oder andere Gänsehaut beschert.
Ärztin Jennifer (Joanna Going) und ihre kleine Schwester Lisa (Rose McGowan) kehren in ihr altes Heimatkaff in den Bergen zurück. Jennifer will LA-Göre Lisa auf die richtige Bahn bringen. Doch schon nach wenigen Minuten stoßen sie auf die erste Leiche … und viele sollen folgen - gerne auch in Stücken. Als Sheriff Hammond (Ben Affleck) und seine Leute auftauchen, scheint endlich die Rettung nah. Doch schnell wird klar, dass die Cops mit ihren Waffen hilflos einer Jahrtausende alten Macht aus den Tiefen der Erde gegenüber stehen, die sogar ihre Form verändern kann. Einzig Wissenschaftler Timothy Flyte (Peter O’Toole) scheint sich mit den Vorkommnissen in der ausgerotteten Stadt auszukennen. Als das Militär anrückt, ergreift das unheimliche Wesen von den Soldaten Besitz und fordert den mittlerweile angereisten Flyte auf, alles über es zu lernen und der Menschheit sein "Evangelium" zu verkünden. Der "Alte Feind" glaubt nämlich selbst, er sei Gott – und verhält sich auch noch so.

Zunächst mal fällt auf, dass Dean Koontz’ Name auf dem Backcover zig Mal falsch geschrieben wurde. Das ist schon sehr peinlich. Leider wird auch die DVD-Veröffentlichung dem spannenden Horrorthriller nicht gerecht. Kein Bonusmaterial, schade. Doch das macht der wirklich schöne Film selbst wieder wett. Kompromisslos kommt Phantoms schon nach fünf Minuten zur Sache, steckt rasch sein Territorium ab, führt alle wichtigen Charaktere ein und der Spaß kann beginnen. Was den Roman Unheil über der Stadt so außergewöhnlich machte, nämlich den Bogen bis zu den Mayas und anderen historischen "Massenverschwindungen zu ziehen und diese mit dem "Alten Feind" in Zusammenhang zu bringen, wird leider nur noch am Rande angerissen. Auch stört Liev Schreibers Overacting als durchdrehender Polizist irgendwann gewaltig. Doch trotz der genannten kleinen Makel, bleibt Phantoms ein spannender und unterhaltsamer Grusler.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/phantoms