Tina - What's Love Got to Do with It

Eine bewegende Lebensgeschichte

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Mit großartigem Ensemble kommt die Verfilmung der gleichnamigen Tina Turner Biographie daher. Der mittlerweile leider verstorbene Regisseur Brian Gibson (Still Crazy) erzählt in gut 100 Minuten den bewegten ersten Teil der Geschichte, in der sich die spätere Tina Turner – in Wirklichkeit heißt sie Anna Mae – selbst findet, von Sänger Ike Turner (grandios fies: Laurence Fishburne (The Matrix) entdeckt wird, schließlich berühmt und beliebter als ihr Förderer. Der birst schließlich fasst vor Eifersucht und beginnt – von Ehrgeiz zerfressen – Tina zu demütigen, zu schlagen und schließlich zu vergewaltigen. Bis zu einem gewissen Punkt macht Tina das alles noch mit, doch irgendwann ist das Maß voll und sie flieht in einer Nacht und Nebel Aktion mit ihren Kindern. Als endlich die Scheidung durch ist, steht die kleine Frau mit der gewaltigen Stimme mit nichts da, außer ihrem Namen.
Der Rest ist Popgeschichte. Tina Turner landete speziell in den 80ern und 90ern Hit auf Hit und wird zum Megastar. Diesen Abschnitt lässt der spannende Film konsequent weg. Und das ist gut so, denn es geht prinzipiell um den beschwerlichen Weg zum Star und der wird ausführlich und mit Liebe zum Detail nacherzählt. Was stimmt und was dramatisiert wurde, wissen wohl nur die Wenigsten. Gerade vor kurzem echauffierte sich Mega-Produzent Phil Spector darüber, dass man Ike nicht gerecht würde und er als mieser Vergewaltiger hingestellt würde, während er doch Tina "gemacht" habe. Die Wahrheit ist wohl irgendwo da draußen… Fakt ist, das Tina – What’s love got to do with it ein Lebensgefühl vermittelt und das können nur wenige Filme.

Die Bildqualität dieses viel zu kurzen Films ist leider nur bessere VHS-Qualität. Schade ist auch, dass die DVD-Veröffentlichung des Films nicht würdig ist und man darf hoffen, dass es bald ein wertigeres Package gibt. Übrigens hat Kamerastar Conrad W. Hall (Der Marathon Mann) bei Tina – What’s love got to do with it als Camera Operator gearbeitet. Für die, die es nicht wissen: Jahre später gingen Filme wie American Beauty und Road to Perdition auf sein Konto.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/tina-what-s-love-got-to-do-with-it