Another Gay Movie

Home-Teenie-Komödie

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Klarer Fall von love it or hate it. Another Gay Movie von Todd Stephens ist die Homo-Variante der mittlerweile standardisierten Teenie-Klamotten der Marke American Pie, die Ende der 90er und Anfang 2000 für volle Kassen sorgten. Heteros (besonders den männlichen) könnte jedoch die unverhohlene Zurschaustellung von Oral-und Analsex plus feuchten Zungenküssen gewaltig abschrecken.
Die Freunde Andy, Jarod, Nico und Griff sind schwul und haben noch nie "richtigen" Sex mit einem Typen gehabt. Das muss sich natürlich ändern, denn wer will schon jungfräulich aufs College. Das bei ihrer Jagd nach dem ersten Mal einiges schief geht, ist klar. Andys Vater entdeckt bei seinen Versuchen, dem Sohn zu helfen, seine eigene Bisexualität, Nico lernt beim Chat im Internet einen heißen Feger kennen, der sich als sein Klassenlehrer entpuppt und Jarod und Griff merken, dass sie über den ganzen Stress durch die Suche nach Sex eigentlich ineinander verliebt sind.

Puh, lässt man die ganzen Sauereien beiseite, die Another Gay Movie hart an die Grenze zur 18er Altersfreigabe bringen, bleibt eine durchschnittliche Teeniekomödie, die bis auf einige nette Gags nicht wirklich viel Neues zu bieten hat. Klischees werden massiv überzeichnet und persifliert. Trotzdem funktionieren auch einige der Späße; die rabiate Kampflesbe, die die halbe Cheerleader-Mannschaft beglückt, ist zum Beispiel richtig gut.

Another Gay Movie dürfte massiv polarisieren, denn wenn sogar schon Schwule (wie im Netz zu lesen) abgestoßen werden, ist man wohl übers Ziel hinausgeschossen. Weniger wäre da vielleicht mehr gewesen. Andererseits mögen manche den Film auch gerade ob der zahlreichen Klischees gut finden. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo da draußen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/another-gay-movie