Corpses

Nur eine Stunde

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Es wird mal wieder Zeit für eine Zombie-Komödie. Corpses wird vom Cover her zwar auf den ersten Blick nicht als solche ausgewiesen, doch wer Shaun of the Dead und Return of the Living Dead etwas abgewinnen kann, könnte auch hier seinen Spaß haben.
Loser Jerry (Stephen W. Williams) ist in seinem Kaff der Assistent von Leichenbestatter Fred (schön schräg: Robert Donovan). Der ist zwar recht seltsam drauf, doch der Job ist ganz gut. Was niemand weiß: Der Bestatter experimentiert mit einem Serum, dass Tote wieder zum Leben erweckt. Da dieser Zustand immer nur eine gute Stunde anhält, muss natürlich immer wieder Serum produziert werden, wofür die Zombies gerne mal von ihrem Herrn und Meister auf Diebestour geschickt werden. Doch die Pläne des fiesen Bestatters – er will eigentlich ein Serum zum besseren Einbalsamieren von Leichen entwickeln - werden von dessen Ex-Frau Helen (Melinda Bonini) und deren neuem Freund und Dorfsheriff Winston (Jeff Fahey) torpediert. Und dann ist da auch Rhonda (Tiffany Shepis), Tochter des Sheriffs und notgeile Freundin von Jerry. Als das Bestattungsunternehmen einem Einkaufscenter weichen soll, eskaliert die Situation. Bestatter Fred setzt seine tumbe Zombiearmee ein, um sich seiner Ex, dem Sheriff und allen anderen zu erwehren, die ihm in die Quere kommen.

Der Inhalt von Corpses aus dem Jahr 2004 klingt nicht nur völlig behämmert … er ist es auch. Doch der Film macht Spaß und das ist hier wohl das Wichtigste. Regisseur und Autor Rolfe Kanefsky, der eher für zwielichtige Erotik- und Trash-Produktionen bekannt ist, legt hier eine hübsche Low-Budget Zombie-Comedy hin, die sich zwar nicht mit den genannten "Großen" messen kann, jedoch über den Grossteil der Distanz unterhalten kann, einige wirklich schräge Einfälle hat und für einen bierseligen Männerabend taugt. Da verschmerzt man gerne die allzu offensichtlichen Anleihen beim Stuart Gordon-Klassiker Re-Animator.

Als Bonus gibt es ein kleines, feines Making of mit der gut gelaunten Crew und einem Jeff Fahey (Der Rasenmähermann), der sich vielleicht doch etwas zu ernst nimmt.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/corpses