Yaadein - Bittersüße Erinnerungen

Drei Töchter und ein Vater

Eine Filmkritik von Mike Swain

Nach dem tragischen Unfalltod seiner geliebten Frau Nalini beschließt Raj (Jackie Shroff) die britische Hauptstadt London zu verlassen, um sich und seinen drei Töchtern ein neues Leben in seiner Heimat Indien zu ermöglichen. Doch der letzte Wunsch seiner Frau, den Töchtern nicht nur Vater sondern auch immer Freund zu sein, soll ihn auf eine harte und schmerzhafte Probe stellen.
Zunächst gilt es nämlich die heiratsfähigen jungen Damen Avantika (Avni Vasa), Sania (Himani Rawat) und Isha (Kareena Kapoor) unter die Haube zu bringen, was sich als kein ganz einfaches Unterfangen entpuppt. Während nach einigen kleineren Irrungen und Wirrungen Avantika und Sania glücklich und mit väterlichem Segen vor den Traualtar treten, gestaltet es sich schon etwas schwieriger die sportliche Isha zu vermählen. Nicht etwa, dass Isha spröde wäre. Nein sie ist, nach anfänglichem Zögern, Feuer und Flamme für ihren Jugendfreund Ronit (Hrithik Roshan). Dumm nur, dass der eigentlich schon einer anderen versprochen ist und dass auch noch Ishas Vater Raj selber diese Ehe eingefädelt hat. Ronits Vater, der schwerreiche Industrielle Malhotra (Amrish Puri), will durch die Hochzeit den Zusammenschluss seines Konzerns mit dem eines Konkurrenten besiegeln. Was wird siegen – das Geld oder die Liebe?

Yaadein ist ein Film, der sich nicht richtig entscheiden kann was er eigentlich erzählen will und so reichlich orientierungslos über die Leinwand mäandert. Nach Fertigstellung des Films beschwerte sich dann auch Regisseur Subhash Gai, dass ihn seine Produzenten fast schon gezwungen hätten, den Film noch während der Dreharbeiten umzugestalten. Grund war die immer größer werdende Popularität sowohl von Kareena Kapoor als auch Hrithik Roshan. Beide sollten, koste es was es wolle, mehr Screen-Time bekommen. Und so wirkt ein großer Teil der Romanze zwischen den beiden heutigen Superstars des indischen Kinos, die schließlich fast die Hälfte des Films umfasst, auch als ein filmischer Fremdkörper, dem man anmerkt, dass er nichts weiter als ein Addendum zur Ursprungsidee ist. Dieser Mangel an Fokus und Konzentration auf einen Erzählstrang lässt Yaadein in mehrere, scheinbar kaum zusammengehörende Episoden zerfallen, die teils, wohl auch aus Mangel an Zeit, um das Drehbuch vernünftig umzuschreiben, reichlich aufgesetzt und unausgegoren wirken. Kein Wunder, dass Yaadein so dann auch an der indischen Kinokasse durchfiel. Da nutzte selbst das offensichtliche Bemühen von Hrithik Roshan nichts, dem man deutlich anmerkt wie er versucht seiner schwachen Rolle seinen ureigenen Stempel aufzudrücken.

Für Fans von Kareena Kapoor und Hrithik Roshan ist Yaadein, auch dank einiger guter Songs und Tanzeinlagen, sicherlich noch als vergnüglich zu bezeichnen.

Quelle: www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer/yaadein-bittersusse-erinnerungen